Heima

de
00:01:08 Heima bedeutet "Heimat".
00:01:11 Sommer 2006
00:01:14 kehren Sigur Rós in ihre Heimat zurück,
00:01:16 um eine Reihe unangekündigter
00:01:48 Sigur Rós
00:02:18 In Island zu spielen,
00:02:23 Man fragt sich:
00:02:33 Ich bin irgendwie nervös, und unter dem
00:02:38 und es ist schwieriger,
00:02:42 Ich fand es ziemlich interessant,
00:02:46 da sie so kritisch sind.
00:10:08 Wir hatten ausgiebig die Welt bereist
00:10:11 und wollten nach Island zurückkehren,
00:10:14 um hier
00:10:18 Früher gab es Popbands,
00:10:24 und sie hatten... na ja...
00:10:27 und tanzten zur Musik,
00:10:31 Es war für uns so etwas
00:10:35 durchs Land zu fahren
00:10:37 und nur für die Leute
00:10:40 Diese Menschen sind auch diejenigen,
00:10:45 es war also eine angenehme Erfahrung.
00:11:19 Ich denke, das ist unsere Art,
00:11:22 den Menschen sozusagen
00:14:26 Wir haben hier viel Platz,
00:14:28 das gilt sowohl für unser Privatleben
00:14:35 Da hier nur wenige Menschen leben,
00:14:38 ist es quasi selbstverständlich,
00:14:42 dem anderen
00:14:46 Wir sind einfach so,
00:14:49 ich glaube,
00:18:14 Als Nächstes eine Band aus Island, von
00:18:18 Fans und Kritiker nur so schwärmen.
00:18:20 Sie spielen "Njósnavélin", einen Song,
00:18:24 Herzlich willkommen, Sigur Rós!
00:18:32 Ich war sehr jung. Ja, ich war 21.
00:18:36 Plötzlich hatte man mit Plattenfirmen
00:18:42 und mit Geld und...
00:18:46 Mit all diesem Zeug eben.
00:18:48 Es war irgendwie...
00:18:52 und es hat mir
00:18:56 Da ist man in einer Band und
00:19:00 Ständig trifft man sich mit Anwälten
00:19:04 Irgendwie kann das
00:19:06 Man denkt an die Zukunft und so.
00:19:09 Letztlich hat das aber nichts
00:19:13 Das Musikgeschäft
00:19:18 Das alles machte uns sehr skeptisch,
00:19:21 z.B. Die ganzen Interviews
00:19:23 und Fotosessions,
00:19:26 all dieses Zeugs,
00:19:31 Und wenn man es ablehnt
00:19:34 heißt es:
00:19:38 Es ist verwirrend.
00:19:40 Und dann bauen sie sich
00:19:44 Ich bin ein ganz normaler Mensch.
00:20:11 Aber unsere Musik nehmen wir ernst.
00:20:14 Wir arbeiten viel an der Musik.
00:20:18 Manchmal arbeiten wir
00:20:21 Wir sind nicht leicht zufrieden zu stellen
00:20:24 in dem, was wir tun.
00:20:26 Wenn wir vier uns
00:20:30 mit ein paar Instrumenten,
00:20:35 reden wir kaum,
00:20:37 bis etwas rüberkommt
00:20:40 Dann formen wir es solange,
00:20:46 Wir lassen es einfach
00:27:40 Auf Tournee spielt man in diesen
00:27:44 danach weiß man den Platz, den Island
00:27:48 und freut sich darauf,
00:33:49 Anfangs wussten wir nicht, ob Leute
00:33:54 Wir dachten, einige Auftrittsorte
00:33:57 Ich unterhielt mich dort
00:34:01 die sehr froh darüber waren, dass
00:34:57 Man schenkte uns viel Aufmerksamkeit,
00:35:02 Aber letztlich ist es nur recht und billig,
00:35:07 Schließlich
00:35:11 dass Bands
00:35:17 derart leichten Zugang
00:35:55 Mitten in der Tournee
00:35:59 der beschrieb, wie die Band
00:36:04 und wie großzügig es sei,
00:36:07 Und in all unseren Bemühungen,
00:36:10 würde sich die isländische Seele
00:36:14 und die Leute dazu bringen, sich
00:36:18 Alle schienen unendlich glücklich
00:36:21 und froh darüber,
00:36:24 Manche brachten
00:36:26 Großeltern wie Enkelkinder,
00:36:31 es war so richtig gemütlich.
00:37:33 Viele Leute kamen wohl einfach nur,
00:37:37 wegen der schönen Stimmung,
00:37:41 Ich denke, das ist genau so schön,
00:44:13 Wir haben unsere gemeinsame Arbeit
00:44:17 Bei Sigur Ros wird generell
00:44:21 Sie brachten uns jede Menge bei,
00:44:27 ohne viel Gerede und Planung.
00:44:30 Es sind einfach acht Leute,
00:44:34 Wir sind eine große Familie,
00:44:37 denn man hat diese enge Beziehung,
00:44:39 aber nicht so eng, dass man dem
00:44:44 Das passiert erst nach ein paar Drinks!
00:45:43 Palli ist ein Künstler,
00:45:45 und bei diesen kantigen Steinen
00:45:49 Er geht rauf
00:45:54 welche Töne erzeugen.
00:45:56 Dann baut er aus diesen Steinen
00:46:10 Ein großartiges Instrument,
00:46:25 Ein echter Naturbursche.
00:46:28 Er wohnt mit seiner Mutter
00:46:32 und kreiert den ganzen Tag lang Dinge,
00:46:35 oder baut eine Rhabarbermarimba
00:46:47 Ja, das hier ist sehr alter Rhabarber.
00:46:49 Er ist über 100 Jahre alt.
00:46:52 Mein Großvater hat ihn angepflanzt.
00:46:55 Und ich mache Instrumente
00:46:58 aus diesem alten Rhabarber.
00:47:01 Es ist wilder Rhabarber,
00:47:03 und mit diesen Zweigen hier
00:47:06 verbinde ich sie nach Tonhöhen,
00:47:08 damit sie bespielbar sind.
00:48:26 In Djúpavík sieht man
00:48:30 das in einer alten Fabrik lag, die wohl
00:48:34 Als die Fische verschwanden,
00:48:37 Das ganze Jahr über
00:48:40 In völliger Abgeschiedenheit.
00:48:44 Vorher war hier dieses Dorf,
00:48:47 in dessen Fischfabrik
00:48:51 Plötzlich blieben die Fische aus.
00:54:09 Es war gut,
00:54:14 sei es auch nur für einen kurzen
00:55:05 Island ist ein einzigartiger Ort
00:55:08 auf diesem Planeten.
00:55:13 Es ist derart merkwürdig,
00:55:16 dass Menschen sich überlegen,
00:55:20 Wir bewahren sie nicht ausreichend,
00:55:23 all diese schönen, besonderen Dinge,
00:55:27 Zum Beispiel
00:55:32 - Hässliche.
00:55:36 - Große.
00:55:38 Vielleicht geben wir vor,
00:55:42 Die meisten Menschen lassen sich
00:55:44 Menschen, die in kürzester Zeit
00:55:48 und solche, denen die Zukunft Islands
00:55:54 Damit meine ich vor allem
00:55:59 wo doch immer mehr
00:56:04 Wir gingen zu diesem
00:56:08 wo gegen den Bau des Damms
00:56:19 Der Ort, wo sich der Damm befindet,
00:56:21 ist das größte
00:56:27 Wir wollten unsere Solidarität zeigen,
00:56:30 denn das ganze Land
00:56:33 um eine Aluminiumschmelzerei
00:56:37 Als wir ankamen und den Damm sahen,
00:56:42 waren wir alle plötzlich sprachlos,
00:56:45 weil es sich um ein derart
00:56:58 Sie hatten
00:57:01 und wollten
00:57:04 Doch da wir letztlich hier waren,
00:57:08 zu demonstrieren,
00:57:11 hielten wir es für eine gute Idee,
00:58:46 Genau in dem Moment, als wir
00:58:51 Es war wirklich magisch,
00:58:52 denn genau so wollten wir es haben.
00:58:55 Nach unserem Auftritt
01:00:29 Es ist unwiderbringlich verloren,
01:00:34 Und das ist wirklich traurig.
01:02:20 Jedes kleine Dorf in Island
01:02:25 Manche sagen, das hätte damit zu tun,
01:02:29 aber das mag ich nicht so recht glauben.
01:02:33 Ich bin sicher, dass es früher
01:02:38 Aber für uns ist das sehr interessant,
01:02:40 denn wir lernen auch etwas über Dinge,
01:02:44 und erkunden sie, wie etwa den rimur,
01:02:47 das ist ein alter Gesangsstil.
01:04:24 Wir trafen Steindór Andersen,
01:04:29 Er leitet die Reim-Gesellschaft in Island,
01:04:32 von einem kleinen Zimmer aus.
01:04:34 Er hat eine sehr tiefe Stimme und
01:04:39 und das löste etwas in mir aus,
01:04:42 Es fühlte sich irgendwie
01:04:45 und ich verspürte Interesse an dieser
01:04:52 Ich finde es einfach wunderschön.
01:07:14 Ich mag Sey?isfjör?ur
01:07:19 Es war wirklich schön
01:07:24 Der Nebel war wunderschön.
01:07:30 Ich schlief in einem mongolischen Zelt
01:07:34 Es war echt komisch,
01:07:41 Je mehr wir reisen,
01:07:44 um so mehr wissen wir sowohl die Welt
01:07:48 Die ganze Welt zu bereisen
01:07:53 Island ist für uns eine Art sicherer Hafen.
01:07:56 Wir sind hier ganz
01:13:32 Das Konzert in Ásbyrgi
01:13:36 ...ein bizarres Konzert für uns alle.
01:13:38 Es war etwas Besonders für uns,
01:13:44 Schließlich haben wir seitdem kein Sigur
01:13:49 und wer weiß,
01:13:52 es war also sehr emotional.
01:13:55 Sehr dramatisch.
01:14:06 Es fand an einem Nationalfeiertag statt,
01:14:09 wo die Leute
01:14:11 zum Zelten aufs Land fahren,
01:14:15 doch plötzlich dachten alle:
01:14:17 "Ja, kommt ihr zum Konzert?"
01:14:20 Am Ende wimmelte es nur so
01:15:09 Dann wurde mir klar, dass es
01:15:14 Wir wissen nicht, was kommen würde,
01:18:42 Es war uns wohl nicht richtig bewusst,
01:18:46 und dass es hier
01:18:50 es war also wirklich toll.
01:18:52 Und Klambratún, das Reykjavík-Konzert,
01:18:57 denn es war...
01:19:00 Alle waren gekommen,
01:20:03 Das Konzert war gut.
01:20:05 Ich fang an zu spielen und erinnere mich
01:20:08 Und dann wache ich quasi
01:20:11 bevor alles außer Rand und Band geriet.
01:20:14 Ich wache quasi auf und denke:
01:20:18 Es gibt diese Art von...
01:20:23 wenn man zusammen ist
01:20:29 Ein wirklich schönes Gefühl.
01:20:37 Wenn auf der Bühne alles so ist,
01:20:41 dass etwa der Sound gut ist
01:20:44 treibt man einfach so dahin.
01:20:46 Es ist das Schönste überhaupt,
01:20:50 Man merkt nicht, dass man singt,
01:20:52 man denkt nicht darüber nach
01:31:33 Kjarris Großmutter
01:31:35 kam zum Konzert
01:31:38 und fand es extrem laut.
01:31:41 Sie erfuhr dann,
01:31:44 Sie sagte:
01:31:47 "Es läuft im Fernsehen. Gehen wir nach
01:31:50 Gegen Ende des letzten Songs,
01:31:52 wo man diese verrückten Hintergründe
01:31:55 die sehr intensiv waren,
01:31:58 dachte sie, etwas stimme nicht mit ihrem
01:32:03 Ich finde das schön.
01:36:55 Ausschließlich vor Ort in Island gedreht