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00:01:31 Du bist wie ich, ein Homo sapiens,
00:01:35 ein "weiser Mensch".
00:01:37 Leben:
00:01:39 ein Wunder im Universum. Es entstand vor rund 4 Milliarden Jahren.
00:01:43 Wir Menschen tauchten erst vor 200.000 Jahren auf.
00:01:48 Doch es reichte, um das für das Leben so wichtige Gleichgewicht zu stören.
00:01:53 Höre gut zu bei dieser unglaublichen Geschichte, die deine ist,
00:01:58 und entscheide selbst, was du zu tun gedenkst.
00:02:19 Das sind Spuren unseres Ursprungs.
00:02:22 Am Anfang war unser Planet nicht mehr als ein Chaos aus Feuer,
00:02:26 eine zusammengeklumpte Staubwolke,
00:02:29 so ähnlich wie so viele dieser Klumpen im Universum.
00:02:33 Und doch ereignete sich hier das Wunder des Lebens.
00:03:25 Heute ist Leben - unser Leben -
00:03:28 nur ein Glied in der Kette zahlloser Lebewesen,
00:03:31 die einander in fast 4 Milliarden Jahren auf der Erde folgten.
00:03:40 Und sogar heute
00:03:42 gestalten neue Vulkane unsere Landschaften.
00:03:46 Sie lassen uns ahnen, was unsere Erde am Anfang war.
00:03:49 Geschmolzenes Gestein aus der Tiefe,
00:03:52 erstarrend, brechend, Blasen werfend oder eine dünne Kruste bildend,
00:03:58 bevor es für eine Zeit in Schlaf fiel.
00:04:13 Diese Rauchfahnen aus dem Inneren der Erde zeugen
00:04:17 von der ursprünglichen Atmosphäre auf der Erde.
00:04:21 Eine Atmosphäre ohne Sauerstoff.
00:04:24 Eine dichte Atmosphäre mit dickem Wasserdampf
00:04:27 und viel Kohlendioxid.
00:04:31 Ein Schmelzofen.
00:04:42 Die Erde kühlte ab.
00:04:44 Der Wasserdampf kondensierte und fiel in Regengüssen nieder.
00:04:49 Die richtige Entfernung zur Sonne - nicht zu weit weg, nicht zu nah -
00:04:54 ermöglicht das perfekte Gleichgewicht, um Wasser
00:04:58 in flüssiger Form zu erhalten.
00:05:00 Das Wasser gräbt Kanäle.
00:05:02 Sie sind wie die Adern eines Körpers, die Zweige eines Baumes,
00:05:06 die Gefäße für den Lebenssaft, den das Wasser der Erde gab.
00:05:22 Die Flüsse zogen Mineralien aus dem Gestein und spülten sie in die Meere.
00:05:28 In den Ozeanen sammelte sich Salz an.
00:05:50 Wo kommen wir her?
00:05:52 Woher kam der erste Funke des Lebens?
00:05:57 Ein Wunder der Zeit:
00:05:59 Primitive Lebensformen existieren noch in den heißen Quellen der Erde.
00:06:03 Sie geben ihnen ihre Farben. Man nennt sie "Urbakterien".
00:06:16 Sie alle ernähren sich von der Erdwärme.
00:06:19 Alle... außer der Cyanobakterien
00:06:21 oder Blaualgen.
00:06:24 Nur sie können sich der Sonne zuwenden,
00:06:27 um ihre Energie einzufangen.
00:06:30 Sie sind die lebenden Vorfahren aller Pflanzen von gestern und heute.
00:06:37 Diese winzigen Bakterien und ihre Milliarden Nachkommen
00:06:41 veränderten das Schicksal unseres Planeten.
00:06:45 Sie veränderten seine Atmosphäre.
00:06:53 Was passierte mit dem Kohlendioxid, das den Himmel anfüllte?
00:06:58 Er ist immer noch da, eingeschlossen in der Erdkruste.
00:07:05 Hier erstreckte sich einst ein Ozean, bewohnt von winzigen Organismen.
00:07:09 Sie bauten ihre Schalen aus dem im Meer gelösten
00:07:13 Kohlendioxid der Luft.
00:07:16 Diese Schichten sind der Muschelkalk
00:07:19 dieser Milliarden von Milliarden von Mikroorganismen.
00:07:29 Dank ihnen wurde der Atmosphäre das Kohlendioxid entzogen
00:07:33 und andere Lebensformen entstanden.
00:07:39 Es waren Lebewesen, die die Atmosphäre veränderten.
00:07:44 Pflanzen ernähren sich von Sonnenenergie, durch die
00:07:47 sie das Wassermolekül aufbrechen und Sauerstoff freisetzen können.
00:07:52 Und die Luft füllte sich mit Sauerstoff an.
00:07:56 Der Wasserkreislauf
00:07:57 der Erde ist ein ständiger Erneuerungsprozess.
00:08:01 Wasserfälle, Wasserdampf,
00:08:04 Wolken, Regen,
00:08:06 Quellen, Flüsse,
00:08:09 Seen, Ozeane, Gletscher...
00:08:13 Er wird nie unterbrochen.
00:08:15 Auf der Erde gibt es immer dieselbe Menge Wasser.
00:08:19 Alle aufeinanderfolgenden Arten der Erde haben dasselbe Wasser getrunken.
00:08:25 Der erstaunliche Stoff Wasser.
00:08:28 Er ist einer der instabilsten.
00:08:30 Er ist flüssig als fließendes Wasser,
00:08:33 gasförmig als Dampf oder fest als Eis.
00:08:40 In Sibirien zeigen die zugefrorenen Seen im Winter
00:08:45 die Spuren der Kräfte, die Wasser beim Gefrieren entwickelt.
00:08:49 Das Eis schwimmt auf dem Wasser
00:08:51 und bildet einen Schutzmantel gegen die Kälte,
00:08:55 unter dem das Leben weitergeht.
00:09:33 Der Zusammenhalt ist der Antrieb des Lebens.
00:09:36 Alles ist miteinander verbunden.
00:09:39 Nichts kommt allein aus.
00:09:41 Wasser und Luft sind untrennbar,
00:09:43 verbunden für das Leben und für unser Leben auf der Erde.
00:09:48 Alles wird gemeinsam genutzt.
00:10:09 Diese grüne Fläche in der Ferne ist die Sauerstoffquelle der Luft.
00:10:14 70 % diese Gases,
00:10:17 ohne das unsere Lungen nicht funktionieren,
00:10:20 kommt von den Algen, die die Oberfläche unserer Ozeane färben.
00:10:26 Unsere Erde stützt sich auf ein Gleichgewicht,
00:10:29 in dem jedes Wesen seinen Platz hat
00:10:32 und nur durch die Existenz des Nächsten existiert.
00:10:36 Eine subtile, zerbrechliche Harmonie, die leicht erschüttert wird.
00:10:48 So entstanden Korallen aus der Verbindung von Algen und Muscheln.
00:10:53 Korallenriffe machen weniger als 1 % der Ozeangrundfläche aus,
00:10:57 doch sie bieten Lebensraum für viele Fisch-, Algen- und Muschelarten.
00:11:03 Das Gleichgewicht aller Ozeane hängt von ihnen ab.
00:11:18 Für die Erde wird die Zeit in Milliarden Jahren gerechnet.
00:11:22 Sie brauchte über 4 Milliarden Jahre, um Bäume entstehen zu lassen.
00:11:30 In der Entwicklung der Arten sind Bäume ein Gipfelpunkt:
00:11:34 eine perfekte, lebende Skulptur.
00:11:37 Bäume besiegen die Schwerkraft.
00:11:39 Sie sind das einzige natürliche Ding, das sich ständig zum Himmel bewegt.
00:11:45 Sie wachsen ohne Eile der Sonne entgegen, die ihr Laub ernährt.
00:12:03 Sie haben von jenen winzigen Blaualgen
00:12:07 die Fähigkeit geerbt, die Lichtenergie einzufangen.
00:12:10 Sie speichern sie und ernähren sich davon
00:12:14 und verwandeln sie in Holz und Blätter,
00:12:16 was sich wiederum in ein Gemisch aus Wasser, Mineralien,
00:12:21 pflanzlichen und lebenden Stoffen zersetzt.
00:12:27 Und so entstehen
00:12:30 allmählich Böden.
00:12:44 Böden strotzen nur so vor unaufhörlicher Aktivität,
00:12:48 wo Mikroorganismen fressen, graben, belüften und umwandeln.
00:12:53 Sie machen den fruchtbaren Humus, von dem alles Leben an Land abhängt.
00:13:20 Was wissen wir über das Leben auf der Erde?
00:13:23 Wie viele Arten kennen wir? Ein Zehntel?
00:13:27 Vielleicht ein Hundertstel?
00:13:28 Was wissen wir über die Zusammenhänge?
00:13:43 Die Erde ist ein Wunder.
00:13:45 Das Leben bleibt ein Geheimnis.
00:14:04 Tierfamilien bildeten sich aus, mit Gewohnheiten und Ritualen,
00:14:08 die über Generationen weitergegeben werden.
00:14:30 Einige passen sich der Natur ihres Futters an
00:14:34 und ihr Futter passt sich ihnen an.
00:14:36 Und beide gewinnen dadurch.
00:14:39 Das Tier stillt seinen Hunger und der Baum kann wieder blühen.
00:15:24 Bei dem großen Abenteuer Leben hat
00:15:27 jede Art ihre Rolle, jede Art ihren Platz auf der Erde.
00:15:33 Keine ist überflüssig oder schädlich.
00:15:36 Sie gleichen sich alle aus.
00:15:52 Und da betrittst du,
00:15:54 Homo sapiens, "der weise Mensch",
00:15:57 die Geschichte.
00:16:01 Du triffst auf ein 4 Mrd. Jahre altes sagenhaftes Vermächtnis der Erde.
00:16:14 Du bist erst 200.000 Jahre alt,
00:16:17 aber du hast das Antlitz der Welt verändert.
00:16:22 Trotz deiner Verletzlichkeit, hast du dir jeden Lebensraum angeeignet
00:16:27 und ganze Landstriche erobert, wie keine andere Art vor dir.
00:16:38 Nach 180.000 nomadischen Jahren
00:16:41 und dank eines milderen Klimas
00:16:43 wurden die Menschen sesshaft.
00:16:46 Ihr Überleben hing nicht mehr von der Jagd ab.
00:16:49 Sie wählten feuchte Lebensräume mit reichlich Fisch, Wild und Pflanzen.
00:16:55 Dort wo Land, Wasser und Leben aufeinander treffen.
00:17:29 Noch heute
00:17:30 lebt der Großteil der Menschheit an den Küsten der Kontinente
00:17:34 oder den Ufern von Flüssen und Seen.
00:17:53 Auf unserem Planeten lebt jeder vierte Mensch
00:17:56 noch so, wie die Menschheit vor 6.000 Jahren lebte -
00:18:00 ohne eine andere Energie als die, die die Natur Jahr für Jahr liefert.
00:18:06 Das ist die Lebensweise von 1 1/2 Milliarden Menschen,
00:18:10 mehr als die gesamte Bevölkerung aller reichen Nationen.
00:19:16 Doch die Lebenserwartung ist nicht hoch und die Arbeit ist beschwerlich.
00:19:21 Die Unwägbarkeiten der Natur lasten auf dem täglichen Leben.
00:19:26 Bildung ist ein seltenes Privileg.
00:19:30 Kinder sind der einzige Reichtum der Familie,
00:19:33 solange jede Hand gebraucht wird, um den Eigenbedarf zu sichern.
00:19:50 Das Geniale an der Menschheit ist,
00:19:51 sich immer der eigenen Schwäche bewusst zu sein.
00:19:56 Die physische Energie und Stärke, die die Natur dem Menschen vorenthielt,
00:20:01 findet er bei den Tieren, die ihm helfen, neue Gebiete zu entdecken.
00:20:33 Aber wie soll man die Welt erobern mit einem leeren Magen?
00:20:41 Die Erfindung der Landwirtschaft war ein Wendepunkt in unserer Geschichte.
00:20:46 Das geschah erst vor 10.0000 Jahren.
00:20:49 Landwirtschaft war unsere erste große Revolution.
00:21:01 Mit ihr kamen erste Überschüsse, erste Städte und Zivilisationen.
00:21:13 Die Erinnerung an Tausende Jahre der Suche nach Nahrung verblasste.
00:21:18 Korn wurde zur Lebensgrundlage.
00:21:20 Wir schufen eine Vielzahl von Sorten und passten sie Böden und Klima an.
00:21:44 Wir sind wie jede Art der Erde.
00:21:46 Unsere tägliche Hauptbeschäftigung ist die Nahrungsbeschaffung.
00:21:52 Ist der Boden weniger reichhaltig
00:21:54 und wird das Wasser knapper,
00:21:57 sind wir zu gewaltigen Anstrengungen fähig,
00:22:00 um dem Land genug abzutrotzen, um zu überleben.
00:22:25 Der Mensch formte das Land mit der Geduld und Hingabe, die die Erde
00:22:29 verlangt - fast wie in einem ständig wiederholten Opferritual.
00:22:34 Landwirtschaft ist immer noch die verbreitetste Arbeit der Welt.
00:22:40 Die Hälfte der Menschheit bearbeitet
00:22:44 noch den Boden, über 3/4 von ihnen von Hand.
00:22:54 Landwirtschaft wird von Generation zu Generation weitergegeben,
00:23:01 in Schweiß, Arbeit und Schmerz.
00:23:03 Denn sie ist die Voraussetzung für das Überleben der Menschheit.
00:23:16 Nachdem er so lange auf Muskelkraft vertraute, gelang es dem Menschen,
00:23:21 die in der Erde versteckte Energie sprudeln zu lassen.
00:23:34 Auch diese Flammen stammen von Pflanzen. Eingefangenes Sonnenlicht.
00:23:38 Reine Energie, die Energie der Sonne,
00:23:41 über Mio. von Jahren von Mio. von Pflanzen
00:23:45 vor über 100 Mio. Jahren eingefangen.
00:23:47 Es ist Kohle. Es ist Gas.
00:23:50 Und es ist vor allem Erdöl.
00:24:07 Und dieses eingefangene Sonnenlicht befreite Menschen von der Plackerei.
00:24:14 Mit dem Erdöl begann das Zeitalter
00:24:16 von Menschen, die die Fesseln der Zeit sprengten.
00:24:20 Durch Öl kamen einige von uns zu nie da gewesenem Komfort.
00:24:24 Und in 50 Jahren, in nur einem Menschenalter,
00:24:28 wurde die Erde radikaler verändert,
00:24:30 als durch alle vorherigen Generationen der Menschheit.
00:24:40 Immer schneller! In den letzten 60 Jahren
00:24:42 verdreifachte sich die Erdbevölkerung fast.
00:24:46 Und über zwei Milliarden Menschen zogen in die Städte.
00:24:50 Immer schneller! Shenzhen in China
00:24:53 mit Hunderten von Wolkenkratzern und Millionen Einwohnern
00:24:57 war ein kleines Fischerdorf vor kaum 40 Jahren.
00:25:02 Immer schneller!
00:25:04 In Schanghai wurden 3.000 Hochhäuser und
00:25:07 Wolkenkratzer in zwanzig Jahren gebaut.
00:25:10 Hunderte sind noch im Bau.
00:25:14 Heute lebt über die Hälfte der 7 Milliarden Menschen
00:25:18 der Erde in Städten.
00:25:33 New York.
00:25:34 Die größte Megastadt der Welt
00:25:36 ist das Symbol für die Ausbeutung aller Energiereserven der Erde
00:25:41 für menschliche Zwecke: die Muskelkraft von Mio. Einwanderern,
00:25:45 die Energie der Kohle, die grenzenlose Macht des Öls.
00:26:02 Amerika nutzte als erstes diese phänomenale,
00:26:05 revolutionäre Macht des "Schwarzen Goldes".
00:26:11 Auf dem Land ersetzten Maschinen den Menschen.
00:26:16 Ein Liter Öl bringt so viel Energie
00:26:19 wie hundert Paar Arme in 24 Stunden.
00:26:25 In den USA sind nur 3 Mio. Bauern übrig geblieben.
00:26:29 Allein ihre Getreideproduktion könnte 2 Mrd. Menschen ernähren.
00:26:35 Aber dafür wird der Großteil nicht genutzt.
00:26:38 Hier, wie in allen anderen Industrieländern,
00:26:41 wird es zu Viehfutter oder Biokraftstoff gemacht.
00:26:51 Die eingefangene Sonnenenergie verjagte das Schreckgespenst Dürre.
00:26:57 Keine Quelle entgeht dem Bedarf der Landwirtschaft,
00:27:01 auf die 70 % des menschlichen Wasserverbrauchs entfällt.
00:27:07 In der Natur ist alles miteinander verbunden.
00:27:11 Die Ausdehnung landwirtschaftlicher Fläche und Monokulturen begünstigten
00:27:16 die Entwicklung von Parasiten.
00:27:18 Pestizide - auch ein Geschenk der Petrochemie - vernichten sie.
00:27:23 Schluss mit Missernten und Hungersnöten.
00:27:27 Die Landwirtschaft
00:27:28 produziert so viel, dass man sich ab nun um Überschüsse Sorgen macht.
00:27:34 Doch die giftigen Pestizide gelangen in die Luft,
00:27:37 in Böden, Pflanzen, Tiere, Flüsse und Ozeane.
00:27:41 Sie dringen ins Innerste der Zellen,
00:27:43 ähnlich der Mutterzelle, die alle Formen des Lebens gemeinsam haben.
00:27:48 Sind sie schädlich für den Menschen, den sie vom Hunger erlösten?
00:27:52 Diese Bauern in den gelben Schutzanzügen
00:27:56 dürften es wohl wissen...
00:28:07 Dann kamen Düngemittel. Eine andere petrochemische Errungenschaft.
00:28:13 Sie bringen jeder zuvor verlassenen Parzelle unerwartete Furchtbarkeit.
00:28:24 Die den Böden und dem Klima angepassten Sorten
00:28:27 wurden ersetzt durch produktivere und gut zu transportierende Sorten.
00:28:32 So wurden im letzten Jh. drei Viertel aller,
00:28:36 über Tausende Jahre von Bauern entwickelten Sorten ausgelöscht.
00:28:45 So weit das Auge reicht - Dünger drunter, Plastik drüber:
00:28:50 Die Gewächshäuser von Almería in Spanien sind Europas Gemüsegarten.
00:28:55 Ein ganzes Bataillon von Gemüse einheitlicher Größe wartet jeden Tag
00:28:59 auf Hunderte LKWs, die es in die Supermärkte Europas bringt.
00:29:06 Je mehr sich ein Land entwickelt, desto mehr Fleisch essen die Bürger.
00:29:12 Wie kann die weltweit steigende Nachfrage gedeckt werden,
00:29:16 ohne solche KZ-ähnliche Massentierhaltung?
00:29:19 Immer schneller!
00:29:21 Der Lebenszyklus von Vieh, das nie eine Wiese sieht.
00:29:25 Fleisch schneller produzieren, als das Tier, wurde zur Routine.
00:29:30 In diesen immensen Mastgattern, zertrampelt von Millionen von Tieren,
00:29:34 wächst nicht ein Grashalm.
00:29:37 Eine LKW-Flotte bringt aus allen Ecken des Landes Tonnen von Getreide,
00:29:42 Sojamehl und proteinreiches Granulat,
00:29:45 aus denen tonnenweise Fleisch wird.
00:29:57 Das Ergebnis ist, dass man 100 Liter Wasser
00:30:00 braucht für die Produktion von 1 Kilo Kartoffeln,
00:30:04 4.000 Liter Wasser für 1 Kilo Reis
00:30:08 und 13.000 Liter Wasser für ein Kilo Rindfleisch.
00:30:13 Ganz zu schweigen von dem Erdöl für den Transport und die Produktion.
00:30:23 Unsere Landwirtschaft wird vom Erdöl angeheizt.
00:30:26 Sie ernährt doppelt so viele Menschen,
00:30:29 hat aber Vielfalt durch Standardisierung ersetzt.
00:30:33 Es hat vielen von uns ungeahnten Komfort gebracht,
00:30:37 doch es macht unsere Lebensweise total abhängig vom Erdöl.
00:30:42 Dies ist das neue Maß für Zeit.
00:30:45 Die Uhr der Welt tickt im Rhythmus dieser unermüdlichen Maschinen,
00:30:50 die das eingefangene Sonnenlicht anzapfen.
00:30:53 Der ganze Planet hört auf diese Metronome
00:30:57 unserer Hoffnungen und Illusionen.
00:31:00 Dieselben Hoffnungen und Illusionen, die mit unseren Bedürfnissen,
00:31:04 immer unersättlicheren Wünschen und Verschwendung wuchern.
00:31:09 Das Ende des billigen Öls ist gekommen,
00:31:12 aber wir wollen es nicht wahr haben.
00:31:16 Für viele von uns
00:31:17 verkörpert ein legendärer Name den amerikanische Traum:
00:31:21 Los Angeles.
00:31:24 In dieser, sich über 100 km erstreckenden Stadt
00:31:28 ist die Anzahl der Autos fast so hoch, wie die der Einwohner.
00:31:34 Hier stellt Energie jede Nacht ein fantastisches Spektakel zur Schau.
00:31:51 Der Tag erscheint nur als blasses Spiegelbild der Nacht, die die Stadt
00:31:55 zu einem Sternenhimmel macht.
00:32:07 Immer schneller!
00:32:09 Entfernungen zählen nicht mehr in Meilen, sondern in Minuten.
00:32:13 Das Auto gestaltet neue Vorstädte mit trauten Eigenheimen
00:32:17 in sicherer Entfernung zur verstopften Innenstadt.
00:32:20 Ordentliche Häuserreihen in verkehrsberuhigten Sackgassen.
00:32:26 Das Modell der wenigen glückseligen Länder
00:32:29 wird zum universellen Traum, den das TV in alle Welt trägt.
00:32:34 Selbst hier in Peking
00:32:35 wird es geklont, kopiert und in so formatierten Häusern reproduziert,
00:32:40 die die Pagoden von der Bildfläche fegen.
00:32:50 Das Auto wird zum Symbol für Komfort und Fortschritt.
00:32:56 Wenn alle Gesellschaften diesem Modell folgen,
00:32:59 hätte der Planet nicht 900 Millionen Fahrzeuge wie heute,
00:33:04 sondern 5 Milliarden.
00:33:07 Immer schneller!
00:33:09 Je stärker sich die Welt entwickelt, desto größer der Energiehunger.
00:33:13 Überall graben und bohren Maschinen und entreißen der Erde die seit
00:33:17 Anbeginn in der Tiefe verborgenen Sternbrocken:
00:33:22 Bodenschätze.
00:33:48 Als Privileg der Macht werden 80 % der Bodenschätze
00:33:52 von 20 % der Erdbevölkerung verbraucht.
00:34:01 Noch vor Ende dieses Jahrhunderts
00:34:03 wird der exzessive Abbau fast alle Reserven der Erde erschöpft haben.
00:34:26 Immer schneller!
00:34:28 In Werften laufen ständig Öltanker, Containerschiffe, Gastanker vom Band,
00:34:33 um den Bedarf einer globalisierten Industrieproduktion zu decken.
00:34:37 Die meisten Konsumgüter reisen Tausende Kilometer
00:34:40 vom Land der Produktion zum Land des Verbrauchs.
00:34:46 Seit 1950 stieg der internationale Handel um das 20fache.
00:35:00 90 % des Handels erfolgt über den Seeweg.
00:35:03 500 Millionen Container werden jährlich transportiert und
00:35:09 steuern die wichtigen Drehscheiben des Konsums an,
00:35:12 wie Dubai.
00:35:14 Dubai ist eine Art Endpunkt des westlichen Modells -
00:35:18 ein Land, wo Unmögliches möglich wird -
00:35:21 z.B. der Bau künstlicher Inseln.
00:35:27 Dubai hat wenige natürliche Ressourcen,
00:35:31 doch mit den Öldollars werden Millionen Tonnen Material
00:35:36 und Arbeiter aus aller Welt herangeschafft.
00:35:39 Dubai hat kein Ackerland. Nahrung wird importiert.
00:35:45 Dubai hat kein Wasser, kann aber enorme Energiemengen aufwenden,
00:35:50 um Meerwasser zu entsalzen und baut die höchsten Wolkenkratzer der Welt.
00:35:55 Dubai hat Sonne ohne Ende, aber keine Solarmodule.
00:36:00 Ein Totem für die totale Moderne, das die Welt in Erstaunen versetzt.
00:36:17 Dubai ist wie ein neues Leuchtfeuer für das gesamte Geld der Welt.
00:36:30 Nichts scheint weiter von der Natur entfernt, als Dubai,
00:36:33 und nichts ist mehr von der Natur abhängig, als Dubai.
00:36:37 Dubai ist eine Art Endpunkt des westlichen Modells.
00:36:41 Wir haben nicht verstanden, dass wir das aufbrauchen, was die Natur gibt.
00:37:54 Seit 1950 hat sich der Fischfang verfünffacht
00:37:59 von 18 auf 100 Millionen Tonnen pro Jahr.
00:38:04 Tausende Fabrikschiffe leeren die Ozeane.
00:38:09 Drei Viertel der Fischbestände sind erschöpft,
00:38:12 dezimiert oder gefährdet.
00:38:16 Die meisten großen Fische sind verschwunden,
00:38:19 weil sie keine Zeit zum Nachwachsen haben.
00:38:34 Wir sind dabei, einen Lebenszyklus zu zerstören, der uns geschenkt wurde.
00:38:56 Bei der jetzigen Fangrate sind alle Fischbestände vom Aussterben bedroht.
00:39:03 Fisch ist das Grundnahrungsmittel für jeden fünften Menschen.
00:39:24 Wir haben vergessen, dass Ressourcen knapp sind.
00:39:29 500 Millionen Menschen wohnen in den Wüsten der Erde -
00:39:33 mehr als die Gesamtbevölkerung Europas.
00:39:37 Sie kennen den Wert von Wasser.
00:39:39 Sie verstehen, sparsam damit umzugehen.
00:39:42 Hier sind sie von Brunnen abhängig, die fossiles Wasser führen,
00:39:46 das sich ansammelte, als es über diesen Wüsten regnete -
00:39:50 vor 25.000 Jahren.
00:39:57 Fossiles Wasser macht Getreideanbau in der Wüste möglich,
00:40:01 um die lokale Bevölkerung zu ernähren.
00:40:04 Die Kreisform der Felder
00:40:07 entsteht durch die Bewässerung um einen zentralen Drehpunkt.
00:40:12 Aber es hat einen hohen Preis.
00:40:14 Fossiles Wasser ist eine nicht erneuerbare Ressource.
00:40:30 In Saudi-Arabien
00:40:31 schwindet der Traum vom industriellen Ackerbau in der Wüste.
00:40:36 Wie auf Transparentpapier
00:40:38 zeigen die hellen Flächen in diesem Muster die aufgegebenen Felder an.
00:40:43 Die Bewässerungsanlage ist noch dort.
00:40:45 Die Energie für die Wasserpumpen auch.
00:40:48 Doch die fossilen Wasserreserven gehen zu Ende.
00:41:00 Israel machte aus einer Wüste ein Agrarland.
00:41:08 Auch wenn diese Treibhäuser jetzt Tröpfchenbewässerung haben,
00:41:12 steigt der Wasserverbrauch mit den steigenden Exporten.
00:41:22 Der einst mächtige Jordan ist nur noch ein Rinnsal.
00:41:26 Sein Wasser floss weltweit in die Supermärkte als Obst und Gemüse.
00:41:48 Nicht nur den Jordan ereilt dieses Schicksal.
00:41:50 Auf der Erde erreicht jeder zehnte Strom
00:41:54 mehrere Monate im Jahr nicht mehr das Meer.
00:42:08 Ohne das Wasser des Jordan
00:42:11 sinkt der Wasserspiegel des Toten Meeres um einen Meter pro Jahr.
00:42:39 Indien läuft Gefahr, im kommenden Jh. am meisten an Wassermangel zu leiden.
00:42:45 Massive Bewässerung ernährt die wachsende Bevölkerung.
00:42:49 In den letzten 50 Jahren wurden 21 Millionen Brunnen gebohrt.
00:42:54 In vielen Teilen des Landes
00:42:57 muss der Bohrer immer tiefer gehen, um auf Wasser zu stoßen.
00:43:01 In Westindien wurden 30 % der Brunnen aufgegeben.
00:43:07 Die Grundwasserleiter trocknen aus.
00:43:14 Riesige Becken sollen den Monsunregen auffangen, um Grundwasser zu bilden.
00:43:22 In der Trockenzeit graben Frauen aus den Dörfern sie mit bloßen Händen.
00:43:46 Tausende Kilometer entfernt:
00:43:48 800 bis 1.000 Liter Wasser werden
00:43:51 pro Person und pro Tag verbraucht.
00:43:54 Las Vegas wurde mitten in eine Wüste gebaut.
00:43:57 Millionen Menschen leben hier.
00:44:00 Tausende kommen jeden Monat hinzu.
00:44:03 Die Bewohner von Las Vegas gehören zu den größten Wasserverbrauchern.
00:44:18 Palm Springs: noch eine Wüstenstadt mit tropischer Vegetation und Golfplätzen.
00:44:27 Wie lange kann so eine Fata Morgana noch blühen? Wie lange?
00:44:35 Die Erde hält diesem Tempo nicht stand.
00:44:39 Der Colorado, der diesen Städten das Wasser liefert,
00:44:42 ist einer der Flüsse, die das Meer nicht mehr erreichen.
00:44:47 Der Wasserstand der Stauseen im Einzugsgebiet sackt ab.
00:45:03 Wasserknappheit kann bis 2025 fast 2 Milliarden Menschen betreffen.
00:45:36 Feuchtgebiete machen 6 % der Erdoberfläche aus.
00:45:41 Unter ihrem ruhigen Wasser liegt ein echtes Klärwerk,
00:45:44 in dem Pflanzen und Mikroorganismen geduldig Wasser filtern
00:45:48 und alle Verschmutzungen verdauen.
00:45:52 Solche Sümpfe sind unersetzliche Milieus für die Regenerierung
00:45:56 und Reinigung von Wasser.
00:45:59 Sie sind Schwämme, die den Wasserabfluss regulieren.
00:46:03 Sie nehmen es in der Regenzeit auf und geben es in der Trockenzeit ab.
00:46:37 In unserem Wettlauf der Landeroberung wurden sie zu Viehweiden,
00:46:43 Acker- oder Bauland umgewandelt.
00:46:48 Im letzten Jh. wurde die Hälfte der Sümpfe weltweit trocken gelegt.
00:46:53 Wir kannten weder ihren Reichtum, noch die Rolle, die sie spielen.
00:47:03 Alles Lebende steht in Verbindung.
00:47:06 Wasser, Luft, Böden, Bäume.
00:47:11 Der ganze Zauber der Welt liegt genau vor unseren Augen.
00:47:26 Bäume atmen und schicken Grundwasser in die Atmosphäre als leichten Dunst.
00:47:30 Sie bilden einen Schutzschirm, der die Folgen von Sturzregen mildert.
00:47:35 Wälder bringen die für jedes Leben notwendige Feuchtigkeit.
00:47:42 Sie speichern Kohlenstoff
00:47:43 und enthalten mehr davon, als die gesamte Erdatmosphäre.
00:47:48 Sie sind die Eckpfeiler des für uns alle wichtigen Klimagleichgewichts.
00:48:02 Die Urwälder der Welt enthalten drei Viertel der Biodiversität der Erde,
00:48:08 also von allem, was auf der Welt lebt.
00:48:21 Diese Wälder liefern die Heilmittel, die uns gesund machen.
00:48:25 Die geheimen Stoffe dieser Pflanzen werden von unserem Körper erkannt.
00:48:30 Unsere Zellen sprechen dieselbe Sprache.
00:48:33 Wir stammen aus derselben Familie.
00:48:54 Doch in nur 40 Jahren wurde der größte Regenwald
00:48:57 der Erde im Amazonasbecken um ein Fünftel verkleinert.
00:49:15 Der Wald räumt das Feld für Viehfarmen oder Sojaanbau.
00:49:19 95 % dieser Sojabohnen dienen als Futter für Vieh und Geflügel
00:49:23 in Europa und Asien.
00:49:25 Und so wird ein Wald zu Fleisch gemacht.
00:49:40 Vor nur 20 Jahren war Borneo - die viertgrößte Insel der Welt -
00:49:45 von einem riesigen Urwald bedeckt.
00:49:48 Bei der jetzigen Abholzungsrate ist er in 10 Jahren komplett verschwunden.
00:50:00 Das Lebendige ist das Band zwischen Wasser, Luft,
00:50:03 Erde und Sonne.
00:50:05 In Borneo ist dieses Band zerrissen bei dem,
00:50:08 was einst die größte Reserve der Erde für Biodiversität war.
00:50:23 Der Grund für diese Katastrophe: Borneo entschied sich für
00:50:27 die Palmölproduktion, eines der weltweit produktivsten und gefragtesten Öle.
00:50:32 Das Palmöl ist nicht nur für den steigenden Nahrungsbedarf,
00:50:36 sondern auch für Kosmetika, Waschmittel und Biokraftstoffe da.
00:50:42 Die Vielfalt des Waldes wurde durch nur eine Art ersetzt: die Ölpalme.
00:50:47 Den Einwohnern bringt sie Arbeit.
00:50:50 Es ist eine Agrarindustrie.
00:50:57 Ein anderes Beispiel für massive Entwaldung ist Eukalyptus.
00:51:01 Aus Eukalyptus wird Holzschliff gemacht für Papier,
00:51:06 dessen Nachfrage sich in 50 Jahren verfünffacht hat.
00:51:11 Dieser Wald ist kein Ersatz für den Urwald.
00:51:15 Unter diesen Eukalyptusbäumen wächst nichts,
00:51:18 weil ihre Blätter für die meisten Pflanzen giftig sind.
00:51:25 Sie wachsen schnell, aber verbrauchen Wasserreserven.
00:51:31 Sojabohnen, Palmöl,
00:51:33 Eukalyptusbäume...
00:51:35 Zerstörung des Lebensnotwendigen, um das Überflüssige zu produzieren.
00:51:41 Doch anderswo
00:51:42 wird abgeholzt, um das Überleben zu sichern.
00:51:55 Über 2 Milliarden Menschen
00:51:57 - fast ein Drittel der Weltbevölkerung -
00:52:00 ist von Holzkohle abhängig.
00:52:04 In Haiti,
00:52:05 einem der ärmsten Länder der Erde,
00:52:07 ist Holzkohle eines der wichtigsten Verbrauchsgüter.
00:52:13 Als einstige "Perle der Karibik"
00:52:15 kann Haiti seine Bevölkerung nicht ohne ausländische Hilfe ernähren.
00:52:24 Auf den Hügeln Haitis sind nur noch 2 % der Wälder übrig geblieben.
00:52:30 Die nackten Hänge
00:52:32 können den Boden nicht halten.
00:52:34 Der Regen wäscht ihn die Berge hinunter bis ins Meer.
00:52:39 Was bleibt ist zunehmend ungeeignet für Landwirtschaft.
00:52:50 In einigen Teilen Madagaskars ist die Erosion spektakulär.
00:52:55 Ganze Hanglagen zeigen Hunderte Meter breite Einschnitte.
00:53:00 Die dünne, empfindliche Bodenschicht wird durch Lebewesen gemacht.
00:53:04 Mit der Erosion verschwindet die Humusschicht,
00:53:08 die Tausende Jahre brauchte, um sich zu bilden.
00:53:38 Eine der Theorien zu der Geschichte der Rapanui von der Osterinsel
00:53:43 könnte uns vielleicht zu denken geben.
00:53:47 Die Rapanui lebten auf der entlegensten Insel der Welt
00:53:51 und beuteten ihre Ressourcen aus, bis nichts mehr blieb.
00:53:55 Die Zivilisation überlebte nicht.
00:53:58 Auf diesem Land standen die höchsten Palmen der Welt.
00:54:03 Sie sind verschwunden.
00:54:04 Die Rapanui hackten sie alle ab für Holz.
00:54:08 Dann kam es zu massiver Bodenerosion.
00:54:13 Die Rapanui konnten nicht mehr fischen - keine Bäume mehr für Kanus.
00:54:24 Dabei war es eine der brillantesten Zivilisationen im Pazifik:
00:54:29 innovative Bauern, beste Bildhauer, hervorragende Seeleute.
00:54:33 Gefangen im Teufelskreis von knappen Ressourcen und Überbevölkerung.
00:54:38 Es kam zu sozialen Spannungen, Revolten und Hungersnöten.
00:54:43 Nicht viele überlebten die Katastrophe.
00:55:06 Das eigentliche Rätsel der Osterinsel ist nicht, wie die seltsamen Statuen
00:55:11 dorthin gelangten,
00:55:12 sondern warum die Rapanui nicht rechtzeitig reagierten.
00:55:23 Nur eine von mehreren Theorien, doch mit besonderer Relevanz für heute.
00:55:47 Seit 1950 hat sich die Erdbevölkerung fast verdreifacht.
00:55:52 Und seit 1950 haben wir unsere Insel, die Erde, grundlegender verändert,
00:55:57 als in all den 200.000 Jahren unserer Menschheitsgeschichte.
00:56:02 Nigeria ist der größte Ölexporteur Afrikas
00:56:06 und doch lebt 70 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.
00:56:12 Zu dem vorhandenen Reichtum haben die Einwohner keinen Zugang.
00:56:17 Es ist eine weltweite Tatsache:
00:56:19 Die Hälfte der Armen der Welt leben in rohstoffreichen Ländern.
00:56:28 Unsere Entwicklungsmethode hat ihr Versprechen nicht erfüllt.
00:56:32 In 50 Jahren wurde die Kluft zwischen arm und reich tiefer als je zuvor.
00:56:39 Heute
00:56:40 liegt die Hälfte des Reichtums der Welt in den Händen der reichsten 2 %.
00:56:53 Können solche Ungleichheiten fortbestehen?
00:56:57 Sie rufen Bevölkerungsbewegungen hervor, die wir noch nicht ermessen.
00:57:03 Die Stadt Lagos hatte 1960 700.000 Einwohner.
00:57:09 Sie werden bis 2025 auf 16 Millionen ansteigen.
00:57:13 Lagos ist eine der am schnellsten wachsenden Megastädte der Welt.
00:57:18 Die Neuankömmlinge sind Bauern, die aus ökonomischen oder demografischen
00:57:24 Gründen ihr Land verlassen müssen.
00:57:26 Das ist eine radikal neue Art von Stadtwachstum,
00:57:30 das durch den Drang zu überleben und nicht durch Wohlstand angeheizt wird.
00:57:39 Jede Woche drängt über eine Million Menschen in die Städte der Welt.
00:57:50 Jeder sechste Mensch lebt in einer prekären, ungesunden, überbevölkerten
00:57:56 Umgebung ohne Zugang zu Einrichtungen wie Trinkwasser, Toilette oder Strom.
00:58:37 Hunger breitet sich weiter aus.
00:58:39 Fast eine Milliarde Menschen ist davon betroffen.
00:59:14 Überall auf dem Planeten durchwühlen die Ärmsten Abfälle, während wir
00:59:19 weiter nach Bodenschätzen graben, ohne die wir nicht mehr auskommen.
00:59:23 Wir suchen immer weiter in der Ferne,
00:59:26 in vorher unberührten Gebieten
00:59:28 und Regionen, wo der Abbau immer schwieriger wird.
00:59:39 Wir sind nicht bereit, unser Modell zu ändern.
00:59:42 Das Öl könnte zu Ende gehen?
00:59:44 Wir holen uns einfach Öl aus den kanadischen Teersanden.
00:59:48 Die größten LKWs der Welt bewegen Tausende von Tonnen Sand.
00:59:53 Das Verfahren, Bitumen zu erhitzen und aus dem Sand
00:59:57 herauszulösen, erfordert Millionen Kubikmeter Wasser
01:00:00 und immense Energiemengen.
01:00:03 Die Umweltzerstörung ist katastrophal.
01:00:06 Höchste Priorität hat offenbar,
01:00:08 das letzte Quäntchen eingefangenes Sonnenlicht zu nutzen.
01:00:45 Unsere Öltanker werden immer größer.
01:00:48 Unser Energiebedarf steigt ständig.
01:00:51 Wir versuchen, Wachstum anzuheizen wie einen
01:00:54 Ofen ohne Boden, der immer mehr Brennstoff braucht.
01:01:14 Dabei geht es um Kohlendioxid.
01:01:16 In wenigen Jahrzehnten wird das Kohlendioxid, das die Natur über
01:01:20 Millionen Jahre aus der Atmosphäre einfing und damit Leben ermöglichte,
01:01:25 größtenteils herausgepumpt sein.
01:01:28 Die Atmosphäre heizt sich wieder auf.
01:01:31 Noch vor einigen Jahren war es undenkbar, hier ein Schiff zu sehen.
01:01:37 Verkehr, Industrie, Entwaldung, Landwirtschaft...
01:01:42 Unsere Aktivitäten setzen gigantische Mengen von Kohlendioxid frei.
01:01:46 Ohne es wahrzunehmen haben wir - Molekül für Molekül -
01:01:50 das Klimagleichgewicht der Erde zerstört.
01:01:57 Alle Augen richten sich auf die Pole,
01:02:01 wo die globale Erwärmung am sichtbarsten wird.
01:02:06 Es geschieht schnell, sehr schnell.
01:02:09 Die Nordwestpassage - die Verbindung zwischen Amerika, Europa und Asien
01:02:14 über den Pol - öffnet sich.
01:02:16 Die arktische Polkappe schmilzt.
01:02:21 Durch die globale Erwärmung
01:02:23 verringerte sich die Dicke des Eisschildes um 40 % in 40 Jahren.
01:02:29 Die Eisfläche im Sommer geht Jahr für Jahr zurück.
01:02:34 Sie könnte bis 2030 in den Sommermonaten ganz verschwinden.
01:02:38 Einige sagen bis 2015.
01:02:52 Die Sonnenstrahlen, die die Eisdecke vorher reflektierte,
01:02:56 dringen nun in dunkles Wasser ein und heizen es auf.
01:03:00 Der Erwärmungsprozess nimmt an Geschwindigkeit zu.
01:03:11 Dieses Eis ist das Archiv unseres Planeten:
01:03:15 Die Kohlendioxidkonzentration war seit Tausenden Jahren nicht so hoch.
01:03:23 Die Menschheit hat noch nie in einer solchen Atmosphäre gelebt.
01:03:39 Bedroht der exzessive Abbau von Bodenschätzen die Arten der Erde?
01:03:45 Der Klimawandel
01:03:46 verstärkt die Bedrohung.
01:03:48 2050 könnte ein Viertel der Arten auf der Erde
01:03:52 vom Aussterben bedroht sein.
01:03:55 In diesen Polarregionen
01:03:57 wurde das Gleichgewicht der Natur schon zerstört.
01:05:36 Um den Nordpol herum
01:05:37 ist die Fläche der Polkappe in 30 Jahren schon um 30 % geschrumpft.
01:05:44 Da Grönland sich schnell erwärmt,
01:05:47 fließt das Süßwasser eines ganzen Kontinent in das salzige Meerwasser.
01:06:04 Das Eis Grönlands enthält 20 % des Süßwassers der ganzen Erde.
01:06:10 Wenn es schmilzt, steigt der Meeresspiegel um fast 7 Meter.
01:06:30 Doch hier gibt es keine Industrie.
01:06:34 Das Eis Grönlands leidet unter woanders erzeugten Treibhausgasen.
01:06:42 Unser Ökosystem kennt keine Grenzen.
01:06:46 Wo auch immer wir sind,
01:06:47 unser Handeln wirkt sich auf die ganze Erde aus.
01:06:51 Die Atmosphäre der Erde ist ein unsichtbares Ganzes.
01:06:55 Sie ist unser gemeinsames Gut.
01:07:01 Auf der Oberfläche Grönlands entstehen Seen.
01:07:05 Das Eisschild schmilzt in einem Tempo, das auch die pessimistischsten
01:07:10 Forscher vor zehn Jahren noch nicht voraussahen.
01:07:22 Immer mehr dieser Gletscherbäche fließen zusammen
01:07:26 und graben sich durch die Oberfläche.
01:07:29 Man dachte, sie würden in der Tiefe des Eises gefrieren.
01:07:33 Im Gegenteil: Sie fließen unter dem Eis durch
01:07:36 und tragen die Eisfläche zum Meer, wo sie in Eisberge zerbricht.
01:08:26 Da das Gletschersüßwasser Grönlands allmählich ins Meer fließt,
01:08:32 sind Küstentiefländer auf der ganzen Erde bedroht.
01:08:39 Der Meeresspiegel steigt.
01:08:42 Die größere Ausdehnung des warmen Wassers hat allein im 20. Jh.
01:08:46 für einen Anstieg von 20 Zentimetern gesorgt.
01:08:50 Alles wird instabil.
01:08:53 Korallenriffe reagieren z.B. extrem empfindlich auf die geringsten
01:08:58 Temperaturänderungen des Wassers. 30 % sind schon verschwunden.
01:09:01 Sie sind ein entscheidendes Bindeglied in der Artenabfolge.
01:09:10 In der Atmosphäre ändern die wichtigsten Winde ihre Richtung.
01:09:15 Regen- und Trockenzeiten verändern sich.
01:09:18 Die Geographie der Klimazonen ändert sich.
01:09:22 Die Bewohner von tief liegenden Inseln,
01:09:24 wie z.B. hier auf den Malediven, sind als erste bedroht.
01:09:28 Ihre Sorge wächst.
01:09:31 Einige halten schon nach neuem, sichererem Land Ausschau.
01:09:41 Wenn der Meeresspiegel immer schneller steigt,
01:09:44 was tun dann Städte wie Tokio, die bevölkerungsreichste Stadt der Welt?
01:09:50 Jedes Jahr werden die Voraussagen der Wissenschaftler alarmierender.
01:09:57 70 % der Weltbevölkerung lebt im Küstenflachland.
01:10:02 Elf der fünfzehn größten Städte
01:10:05 liegen an einer Küste oder in einem Mündungsdelta.
01:10:09 Durch das ansteigende Meer dringt Salz ins Grundwasser,
01:10:13 so dass den Einwohnern das Trinkwasser fehlt.
01:10:16 Wanderungsbewegungen sind unausweichlich.
01:10:19 Nur ihr Ausmaß bleibt noch unklar.
01:10:54 In Afrika ist der Kilimandscharo nicht wiederzuerkennen.
01:10:59 80 % seiner Gletscher sind verschwunden.
01:11:02 Im Sommer fließen die Flüsse nicht mehr.
01:11:05 Die Bewohner leiden unter dem Wassermangel.
01:11:09 Selbst auf den höchsten
01:11:11 Gipfeln der Erde im Zentralhimalaja
01:11:14 gehen der ewige Schnee und die Gletscher zurück.
01:11:19 Dabei spielen diese Gletscher eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf.
01:11:23 Sie speichern das Monsunwasser als Eis
01:11:27 und geben es im Sommer mit der Schneeschmelze frei.
01:11:43 Die Gletscher des Himalajas sind die Quelle aller großen Ströme Asiens:
01:11:47 Indus, Ganges, Mekong, Jangtsekiang...
01:11:52 Zwei Milliarden Menschen benötigen sie als Trinkwasser
01:11:56 und zur Bewässerung ihrer Felder wie in Bangladesh.
01:12:01 Das im Ganges- und Brahmaputra-Delta liegende Bangladesh
01:12:05 ist direkt betroffen von den Phänomenen im Himalaja und im Meer.
01:12:11 Eines der dicht bevölkertsten und ärmsten Länder der Welt.
01:12:15 Es leidet schon unter der globale Erwärmung.
01:12:18 Die Auswirkungen von immer schwereren Überschwemmungen und Wirbelstürmen
01:12:23 könnten ein Drittel seiner Landmasse untergehen lassen.
01:12:27 Wenn Menschen solchen verheerenden Phänomenen ausgesetzt sind,
01:12:31 ziehen sie letztlich fort.
01:12:39 Wohlhabende Länder sind nicht ausgenommen.
01:12:42 Dürren wird es auf der ganzen Welt geben.
01:12:44 In Australien ist die Hälfte des Ackerlandes bereits betroffen.
01:13:01 Wir sind dabei, das klimatische Gleichgewicht zu zerstören,
01:13:05 das unsere Entwicklung über die letzten 12.000 Jahre ermöglichte.
01:13:17 Immer mehr Waldbrände dringen bis zu den großen Städten vor.
01:13:23 Sie wiederum
01:13:24 verstärken die globale Erwärmung.
01:13:26 Die verbrennenden Bäume setzen Kohlendioxid frei.
01:13:31 Das System, das unser Klima steuert, wurde schwer gestört.
01:13:36 Die Elemente, auf denen es beruht, sind gestört.
01:14:11 Die Uhr des Klimawandels tickt in diesen herrlichen Landschaften.
01:14:16 Hier in Sibirien und anderswo auf dem Globus
01:14:20 ist es so kalt, dass der Boden immer gefroren ist.
01:14:24 Man nennt das Permafrostboden.
01:14:28 Unter ihm liegt eine klimatische Zeitbombe:
01:14:32 Methan,
01:14:33 ein zwanzig mal stärkeres Treibhausgas, als Kohlendioxid.
01:14:53 Wenn der Permafrost schmilzt,
01:14:55 würde das freigesetzte Methan den Treibhauseffekt
01:14:58 außer Kontrolle geraten lassen. Die Folgen kann keiner Voraussagen.
01:15:08 Dann wären wir buchstäblich in einem unbekannten Land.
01:15:20 Die Menschheit hat nur noch 10 Jahre, um den Trend umzukehren
01:15:24 und zu verhindern, in dieses unbekannte Land zu geraten:
01:15:28 eine Erde, wie es sie noch nie gab.
01:15:59 Wir haben Phänomene ausgelöst, die wir nicht steuern können.
01:16:03 Seit den Anfängen
01:16:05 waren Wasser, Luft und Lebensformen eng miteinander verbunden.
01:16:11 Doch vor gar nicht langer Zeit haben wir dieses Band zerrissen.
01:16:17 Machen wir uns nichts vor!
01:16:18 Wir müssen glauben, was wir wissen.
01:16:24 Alles was wir gerade sahen ist ein Spiegel des menschlichen Verhaltens.
01:16:30 Wir haben die Erde nach unserem Bild geformt.
01:16:34 Wir haben wenig Zeit zur Umkehr.
01:16:37 Wie kann dieses Jahrhundert die Last von neun Milliarden Menschen tragen,
01:16:42 wenn wir uns weigern,
01:16:44 dafür gerade zu stehen, was allein wir angerichtet haben?
01:16:55 20 % der Weltbevölkerung verbraucht 80 % der Ressourcen.
01:17:20 Die Welt gibt 12 mal mehr für Militär aus, als für Entwicklungshilfe.
01:17:40 5.000 Menschen sterben täglich durch verschmutztes Trinkwasser.
01:17:45 1 Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
01:18:00 Knapp 1 Milliarde Menschen hungert.
01:18:19 Über 50 % des gehandelten Getreides dient als Futter oder Bio-Kraftstoff.
01:18:42 40 % des Ackerlandes ist nachhaltig geschädigt.
01:19:00 Jährlich werden 13 Millionen Hektar Wald vernichtet.
01:19:16 Jedes 4. Säugetier, jeder 8. Vogel, jede 3. Amphibie stirbt wohl aus.
01:19:22 Das Artensterben erfolgt 1.000 mal schneller als im natürlichen Maß.
01:19:37 Drei Viertel der Fischbestände sind erschöpft, dezimiert oder gefährdet.
01:19:54 Die höchste jemals aufgezeichnete Durchschnittstemperatur in 15 Jahren.
01:20:15 Das Eisschild ist 40 % dünner, als vor 40 Jahren.
01:20:32 Bis 2050 sind mindestens 200 Mio. Klimaflüchtlinge zu erwarten.
01:20:48 Die Kosten unseres Handelns sind hoch.
01:20:50 Andere zahlen den Preis, die nicht aktiv beteiligt waren.
01:20:54 Ich sah Flüchtlingslager
01:20:57 so groß wie ganze Städte in der Wüste.
01:21:00 Wie viele Männer,
01:21:01 Frauen und Kinder lassen wir am Wegesrand zurück?
01:21:06 Müssen wir immer Mauern bauen, um die menschlicher Solidarität zu brechen,
01:21:10 und das Glück der einen
01:21:12 vor dem Unglück der anderen zu schützen?
01:21:15 Für Pessimismus ist es zu spät.
01:21:17 Ich weiß, dass ein einziger Mensch jede Mauer niederreißen kann.
01:21:21 Für Pessimismus ist es zu spät.
01:21:23 Weltweit gehen vier Fünftel aller Kinder zur Schule.
01:21:27 Niemals wurde so vielen Menschen Bildung gewährt.
01:21:30 Jeder, ob arm oder reich, kann einen Beitrag leisten.
01:21:34 Lesotho ist eines der ärmsten Länder der Welt und
01:21:37 investiert proportional am meisten in die Bildung seiner Bevölkerung.
01:21:41 Das reiche Katar hat sich für die besten Universitäten geöffnet.
01:21:46 Kultur, Bildung, Forschung und Innovation sind unerschöpflich.
01:21:52 Angesichts von Not und Elend
01:21:54 haben Millionen NGOs bewiesen, dass Solidarität
01:21:57 zwischen Völkern stärker ist, als der Egoismus von Staaten.
01:22:01 In Bangladesh erdachte ein Mann das Undenkbare: eine Bank für Arme.
01:22:07 In knapp 30 Jahren hat sie das Leben von 150 Millionen Menschen verändert.
01:22:12 Die Antarktis ist ein Kontinent mit enormen Bodenschätzen,
01:22:16 die kein Land für sich beansprucht -
01:22:19 ein dem Frieden und der Wissenschaft gewidmetes Naturreservat.
01:22:23 Ein Vertrag mit 49 Staaten macht sie zum Eigentum der ganzen Menschheit.
01:22:28 Für Pessimismus ist es zu spät.
01:22:30 Regierungen stellten weltweit 2 % der Hoheitsgewässer unter Schutz.
01:22:35 Es ist nicht viel, aber doppelt so viel, wie vor zehn Jahren.
01:22:39 Die ersten Naturparks sind etwas mehr als 100 Jahre alt.
01:22:43 Sie machen nun über 13 % der Kontinente aus.
01:22:46 Dort steht menschliche Aktivität
01:22:48 im Einklang mit dem Schutz von Arten, Böden und Landschaften.
01:22:53 Diese Harmonie zwischen Mensch und Natur sollte die Regel sein,
01:22:57 nicht nur die Ausnahme.
01:22:59 In den USA hat New York erkannt, was die Natur für uns tut.
01:23:03 Diese Wälder und Seen liefern das gesamte Trinkwasser für die Stadt.
01:23:07 In Südkorea waren die Wälder durch den Krieg zerstört.
01:23:11 Dank eines staatlichen Aufforstungsprogramms
01:23:14 bedecken sie nun wieder über 65 % des Landes.
01:23:17 Über 75 % des Papiers wird recycelt.
01:23:21 Costa Rica entschied sich zwischen Militärausgaben und Naturschutz:
01:23:26 Das Land hat keine Armee mehr.
01:23:28 Es steckt sein Geld in Bildung, den Schutz des Urwaldes und Ökotourismus.
01:23:35 Gabun ist ein weltweit führender Holzproduzent.
01:23:38 Es setzte selektive Abholzung durch: nicht mehr als drei Bäume pro Hektar.
01:23:43 Die Wälder sind eine der wichtigsten ökonomischen Ressourcen des Landes,
01:23:47 haben aber Zeit, sich zu regenerieren.
01:23:49 Es gibt Zertifikate für nachhaltige Forstwirtschaft.
01:23:53 Sie müssen Pflicht werden.
01:23:56 Für Verbraucher und Produzenten ist Gerechtigkeit eine Chance.
01:24:01 Bei fairem Handel profitieren sowohl Käufer, als auch Verkäufer
01:24:05 und jeder kann Wohlstand erreichen und angemessen leben.
01:24:09 Wie kann es Fairness geben zwischen Völkern, die nur ihre Hände nutzen,
01:24:15 und solchen, die mit Maschinen und Subventionen die Ernte einfahren.
01:24:22 Wir sollten bewusste Verbraucher sein!
01:24:25 Denken wir darüber nach, was wir kaufen!
01:24:31 Für Pessimismus ist es zu spät.
01:24:33 Ich sah Landwirtschaft in menschlicher Dimension.
01:24:36 Sie kann alle ernähren, wenn die
01:24:38 Fleischproduktion den Menschen nicht das Essen vor der Nase weggeschnappt.
01:24:43 Ich sah Fischer, die umsichtig fischen
01:24:46 und den Reichtum der Ozeane bewahren.
01:24:50 Ich sah Häuser, die ihre Energie produzieren.
01:24:53 5.000 Menschen leben im ersten
01:24:55 nachhaltigen Stadtteil der Welt in Freiburg.
01:24:59 Ein Städtenetzwerk ist Projektpartner.
01:25:01 Bombay ist das 1.000ste Mitglied.
01:25:04 Die Regierungen von Neuseeland, Island, Australien, Schweden
01:25:08 und anderen Staaten haben erneuerbare Energie zur Top-Priorität erklärt.
01:25:15 Ich weiß, 80 % unserer verbrauchten Energie stammt aus fossilen Quellen.
01:25:20 Jede Woche gehen allein in China 2 neue Kohlekraftwerke ans Netz.
01:25:26 Doch in Dänemark sah ich einen Prototyp,
01:25:29 der das Kohlendioxid in die Erde und nicht in die Luft pumpt.
01:25:34 Eine Lösung für die Zukunft? Das weiß noch keiner.
01:25:37 Ich sah in Island
01:25:39 ein Kraftwerk, das Erdwärme nutzt: Geothermiestrom.
01:25:44 Ich sah eine Meeresschlange in der Dünung, die die Energie der Wellen
01:25:49 zur Stromproduktion nutzt.
01:25:52 Ich sah Windkraftparks vor der Küste Dänemarks,
01:25:56 die 20 % des Strombedarfs produzieren.
01:25:58 Die USA, China, Indien, Deutschland und Spanien investieren am meisten
01:26:04 in erneuerbare Energien.
01:26:06 Sie schufen schon über 2 1/2 Millionen Jobs.
01:26:10 Wo auf der Erde bläst kein Wind?
01:26:14 Ich sah die Weite der Wüste in der Sonne glühen.
01:26:18 Alles auf der Erde ist verbunden
01:26:21 und die Erde ist verbunden mit der Sonne, ihrer Urquelle der Energie.
01:26:25 Können Menschen nicht Pflanzen imitieren und die Energie einfangen?
01:26:29 Die Sonne gibt der Erde in einer Stunde so viel Energie,
01:26:34 wie die ganze Menschheit in einem Jahr verbraucht.
01:26:37 So lange die Erde existiert, wird Sonnenenergie nicht knapp werden.
01:26:42 Wir müssen nur aufhören, in die Erde zu bohren, und zum Himmel schauen.
01:26:47 Wir müssen nur lernen, die Sonne zu nutzen.
01:26:50 All dies sind nur Beispiele,
01:26:52 doch sie stehen für ein neues Bewusstsein.
01:26:55 Sie sind Wegweiser zu einem neuen Abenteuer
01:26:58 der Menschheit auf der Grundlage von Maßhalten, Intelligenz und Teilen.
01:27:18 Es wird Zeit, sich entgegenzukommen.
01:27:22 Es ist nicht wichtig was verschwunden ist,
01:27:26 sondern was noch bleibt.
01:27:30 Wir haben weltweit immer noch die Hälfte der Wälder,
01:27:33 Tausende von Gletschern, Flüssen und Seen und Tausende lebendige Arten.
01:27:42 Wir wissen heute, dass es Lösungen gibt.
01:27:46 Wir alle haben die Macht, diesen Trend umzukehren.
01:27:51 Worauf warten wir also noch?
01:28:21 Wir alle schreiben, wie die Geschichte weitergeht.
01:28:27 Gemeinsam!