Home
|
00:01:31 |
Du bist wie ich, ein Homo sapiens, |
00:01:35 |
ein "weiser Mensch". |
00:01:37 |
Leben: |
00:01:39 |
ein Wunder im Universum. Es entstand vor rund 4 Milliarden Jahren. |
00:01:43 |
Wir Menschen tauchten erst vor 200.000 Jahren auf. |
00:01:48 |
Doch es reichte, um das für das Leben so wichtige Gleichgewicht zu stören. |
00:01:53 |
Höre gut zu bei dieser unglaublichen Geschichte, die deine ist, |
00:01:58 |
und entscheide selbst, was du zu tun gedenkst. |
00:02:19 |
Das sind Spuren unseres Ursprungs. |
00:02:22 |
Am Anfang war unser Planet nicht mehr als ein Chaos aus Feuer, |
00:02:26 |
eine zusammengeklumpte Staubwolke, |
00:02:29 |
so ähnlich wie so viele dieser Klumpen im Universum. |
00:02:33 |
Und doch ereignete sich hier das Wunder des Lebens. |
00:03:25 |
Heute ist Leben - unser Leben - |
00:03:28 |
nur ein Glied in der Kette zahlloser Lebewesen, |
00:03:31 |
die einander in fast 4 Milliarden Jahren auf der Erde folgten. |
00:03:40 |
Und sogar heute |
00:03:42 |
gestalten neue Vulkane unsere Landschaften. |
00:03:46 |
Sie lassen uns ahnen, was unsere Erde am Anfang war. |
00:03:49 |
Geschmolzenes Gestein aus der Tiefe, |
00:03:52 |
erstarrend, brechend, Blasen werfend oder eine dünne Kruste bildend, |
00:03:58 |
bevor es für eine Zeit in Schlaf fiel. |
00:04:13 |
Diese Rauchfahnen aus dem Inneren der Erde zeugen |
00:04:17 |
von der ursprünglichen Atmosphäre auf der Erde. |
00:04:21 |
Eine Atmosphäre ohne Sauerstoff. |
00:04:24 |
Eine dichte Atmosphäre mit dickem Wasserdampf |
00:04:27 |
und viel Kohlendioxid. |
00:04:31 |
Ein Schmelzofen. |
00:04:42 |
Die Erde kühlte ab. |
00:04:44 |
Der Wasserdampf kondensierte und fiel in Regengüssen nieder. |
00:04:49 |
Die richtige Entfernung zur Sonne - nicht zu weit weg, nicht zu nah - |
00:04:54 |
ermöglicht das perfekte Gleichgewicht, um Wasser |
00:04:58 |
in flüssiger Form zu erhalten. |
00:05:00 |
Das Wasser gräbt Kanäle. |
00:05:02 |
Sie sind wie die Adern eines Körpers, die Zweige eines Baumes, |
00:05:06 |
die Gefäße für den Lebenssaft, den das Wasser der Erde gab. |
00:05:22 |
Die Flüsse zogen Mineralien aus dem Gestein und spülten sie in die Meere. |
00:05:28 |
In den Ozeanen sammelte sich Salz an. |
00:05:50 |
Wo kommen wir her? |
00:05:52 |
Woher kam der erste Funke des Lebens? |
00:05:57 |
Ein Wunder der Zeit: |
00:05:59 |
Primitive Lebensformen existieren noch in den heißen Quellen der Erde. |
00:06:03 |
Sie geben ihnen ihre Farben. Man nennt sie "Urbakterien". |
00:06:16 |
Sie alle ernähren sich von der Erdwärme. |
00:06:19 |
Alle... außer der Cyanobakterien |
00:06:21 |
oder Blaualgen. |
00:06:24 |
Nur sie können sich der Sonne zuwenden, |
00:06:27 |
um ihre Energie einzufangen. |
00:06:30 |
Sie sind die lebenden Vorfahren aller Pflanzen von gestern und heute. |
00:06:37 |
Diese winzigen Bakterien und ihre Milliarden Nachkommen |
00:06:41 |
veränderten das Schicksal unseres Planeten. |
00:06:45 |
Sie veränderten seine Atmosphäre. |
00:06:53 |
Was passierte mit dem Kohlendioxid, das den Himmel anfüllte? |
00:06:58 |
Er ist immer noch da, eingeschlossen in der Erdkruste. |
00:07:05 |
Hier erstreckte sich einst ein Ozean, bewohnt von winzigen Organismen. |
00:07:09 |
Sie bauten ihre Schalen aus dem im Meer gelösten |
00:07:13 |
Kohlendioxid der Luft. |
00:07:16 |
Diese Schichten sind der Muschelkalk |
00:07:19 |
dieser Milliarden von Milliarden von Mikroorganismen. |
00:07:29 |
Dank ihnen wurde der Atmosphäre das Kohlendioxid entzogen |
00:07:33 |
und andere Lebensformen entstanden. |
00:07:39 |
Es waren Lebewesen, die die Atmosphäre veränderten. |
00:07:44 |
Pflanzen ernähren sich von Sonnenenergie, durch die |
00:07:47 |
sie das Wassermolekül aufbrechen und Sauerstoff freisetzen können. |
00:07:52 |
Und die Luft füllte sich mit Sauerstoff an. |
00:07:56 |
Der Wasserkreislauf |
00:07:57 |
der Erde ist ein ständiger Erneuerungsprozess. |
00:08:01 |
Wasserfälle, Wasserdampf, |
00:08:04 |
Wolken, Regen, |
00:08:06 |
Quellen, Flüsse, |
00:08:09 |
Seen, Ozeane, Gletscher... |
00:08:13 |
Er wird nie unterbrochen. |
00:08:15 |
Auf der Erde gibt es immer dieselbe Menge Wasser. |
00:08:19 |
Alle aufeinanderfolgenden Arten der Erde haben dasselbe Wasser getrunken. |
00:08:25 |
Der erstaunliche Stoff Wasser. |
00:08:28 |
Er ist einer der instabilsten. |
00:08:30 |
Er ist flüssig als fließendes Wasser, |
00:08:33 |
gasförmig als Dampf oder fest als Eis. |
00:08:40 |
In Sibirien zeigen die zugefrorenen Seen im Winter |
00:08:45 |
die Spuren der Kräfte, die Wasser beim Gefrieren entwickelt. |
00:08:49 |
Das Eis schwimmt auf dem Wasser |
00:08:51 |
und bildet einen Schutzmantel gegen die Kälte, |
00:08:55 |
unter dem das Leben weitergeht. |
00:09:33 |
Der Zusammenhalt ist der Antrieb des Lebens. |
00:09:36 |
Alles ist miteinander verbunden. |
00:09:39 |
Nichts kommt allein aus. |
00:09:41 |
Wasser und Luft sind untrennbar, |
00:09:43 |
verbunden für das Leben und für unser Leben auf der Erde. |
00:09:48 |
Alles wird gemeinsam genutzt. |
00:10:09 |
Diese grüne Fläche in der Ferne ist die Sauerstoffquelle der Luft. |
00:10:14 |
70 % diese Gases, |
00:10:17 |
ohne das unsere Lungen nicht funktionieren, |
00:10:20 |
kommt von den Algen, die die Oberfläche unserer Ozeane färben. |
00:10:26 |
Unsere Erde stützt sich auf ein Gleichgewicht, |
00:10:29 |
in dem jedes Wesen seinen Platz hat |
00:10:32 |
und nur durch die Existenz des Nächsten existiert. |
00:10:36 |
Eine subtile, zerbrechliche Harmonie, die leicht erschüttert wird. |
00:10:48 |
So entstanden Korallen aus der Verbindung von Algen und Muscheln. |
00:10:53 |
Korallenriffe machen weniger als 1 % der Ozeangrundfläche aus, |
00:10:57 |
doch sie bieten Lebensraum für viele Fisch-, Algen- und Muschelarten. |
00:11:03 |
Das Gleichgewicht aller Ozeane hängt von ihnen ab. |
00:11:18 |
Für die Erde wird die Zeit in Milliarden Jahren gerechnet. |
00:11:22 |
Sie brauchte über 4 Milliarden Jahre, um Bäume entstehen zu lassen. |
00:11:30 |
In der Entwicklung der Arten sind Bäume ein Gipfelpunkt: |
00:11:34 |
eine perfekte, lebende Skulptur. |
00:11:37 |
Bäume besiegen die Schwerkraft. |
00:11:39 |
Sie sind das einzige natürliche Ding, das sich ständig zum Himmel bewegt. |
00:11:45 |
Sie wachsen ohne Eile der Sonne entgegen, die ihr Laub ernährt. |
00:12:03 |
Sie haben von jenen winzigen Blaualgen |
00:12:07 |
die Fähigkeit geerbt, die Lichtenergie einzufangen. |
00:12:10 |
Sie speichern sie und ernähren sich davon |
00:12:14 |
und verwandeln sie in Holz und Blätter, |
00:12:16 |
was sich wiederum in ein Gemisch aus Wasser, Mineralien, |
00:12:21 |
pflanzlichen und lebenden Stoffen zersetzt. |
00:12:27 |
Und so entstehen |
00:12:30 |
allmählich Böden. |
00:12:44 |
Böden strotzen nur so vor unaufhörlicher Aktivität, |
00:12:48 |
wo Mikroorganismen fressen, graben, belüften und umwandeln. |
00:12:53 |
Sie machen den fruchtbaren Humus, von dem alles Leben an Land abhängt. |
00:13:20 |
Was wissen wir über das Leben auf der Erde? |
00:13:23 |
Wie viele Arten kennen wir? Ein Zehntel? |
00:13:27 |
Vielleicht ein Hundertstel? |
00:13:28 |
Was wissen wir über die Zusammenhänge? |
00:13:43 |
Die Erde ist ein Wunder. |
00:13:45 |
Das Leben bleibt ein Geheimnis. |
00:14:04 |
Tierfamilien bildeten sich aus, mit Gewohnheiten und Ritualen, |
00:14:08 |
die über Generationen weitergegeben werden. |
00:14:30 |
Einige passen sich der Natur ihres Futters an |
00:14:34 |
und ihr Futter passt sich ihnen an. |
00:14:36 |
Und beide gewinnen dadurch. |
00:14:39 |
Das Tier stillt seinen Hunger und der Baum kann wieder blühen. |
00:15:24 |
Bei dem großen Abenteuer Leben hat |
00:15:27 |
jede Art ihre Rolle, jede Art ihren Platz auf der Erde. |
00:15:33 |
Keine ist überflüssig oder schädlich. |
00:15:36 |
Sie gleichen sich alle aus. |
00:15:52 |
Und da betrittst du, |
00:15:54 |
Homo sapiens, "der weise Mensch", |
00:15:57 |
die Geschichte. |
00:16:01 |
Du triffst auf ein 4 Mrd. Jahre altes sagenhaftes Vermächtnis der Erde. |
00:16:14 |
Du bist erst 200.000 Jahre alt, |
00:16:17 |
aber du hast das Antlitz der Welt verändert. |
00:16:22 |
Trotz deiner Verletzlichkeit, hast du dir jeden Lebensraum angeeignet |
00:16:27 |
und ganze Landstriche erobert, wie keine andere Art vor dir. |
00:16:38 |
Nach 180.000 nomadischen Jahren |
00:16:41 |
und dank eines milderen Klimas |
00:16:43 |
wurden die Menschen sesshaft. |
00:16:46 |
Ihr Überleben hing nicht mehr von der Jagd ab. |
00:16:49 |
Sie wählten feuchte Lebensräume mit reichlich Fisch, Wild und Pflanzen. |
00:16:55 |
Dort wo Land, Wasser und Leben aufeinander treffen. |
00:17:29 |
Noch heute |
00:17:30 |
lebt der Großteil der Menschheit an den Küsten der Kontinente |
00:17:34 |
oder den Ufern von Flüssen und Seen. |
00:17:53 |
Auf unserem Planeten lebt jeder vierte Mensch |
00:17:56 |
noch so, wie die Menschheit vor 6.000 Jahren lebte - |
00:18:00 |
ohne eine andere Energie als die, die die Natur Jahr für Jahr liefert. |
00:18:06 |
Das ist die Lebensweise von 1 1/2 Milliarden Menschen, |
00:18:10 |
mehr als die gesamte Bevölkerung aller reichen Nationen. |
00:19:16 |
Doch die Lebenserwartung ist nicht hoch und die Arbeit ist beschwerlich. |
00:19:21 |
Die Unwägbarkeiten der Natur lasten auf dem täglichen Leben. |
00:19:26 |
Bildung ist ein seltenes Privileg. |
00:19:30 |
Kinder sind der einzige Reichtum der Familie, |
00:19:33 |
solange jede Hand gebraucht wird, um den Eigenbedarf zu sichern. |
00:19:50 |
Das Geniale an der Menschheit ist, |
00:19:51 |
sich immer der eigenen Schwäche bewusst zu sein. |
00:19:56 |
Die physische Energie und Stärke, die die Natur dem Menschen vorenthielt, |
00:20:01 |
findet er bei den Tieren, die ihm helfen, neue Gebiete zu entdecken. |
00:20:33 |
Aber wie soll man die Welt erobern mit einem leeren Magen? |
00:20:41 |
Die Erfindung der Landwirtschaft war ein Wendepunkt in unserer Geschichte. |
00:20:46 |
Das geschah erst vor 10.0000 Jahren. |
00:20:49 |
Landwirtschaft war unsere erste große Revolution. |
00:21:01 |
Mit ihr kamen erste Überschüsse, erste Städte und Zivilisationen. |
00:21:13 |
Die Erinnerung an Tausende Jahre der Suche nach Nahrung verblasste. |
00:21:18 |
Korn wurde zur Lebensgrundlage. |
00:21:20 |
Wir schufen eine Vielzahl von Sorten und passten sie Böden und Klima an. |
00:21:44 |
Wir sind wie jede Art der Erde. |
00:21:46 |
Unsere tägliche Hauptbeschäftigung ist die Nahrungsbeschaffung. |
00:21:52 |
Ist der Boden weniger reichhaltig |
00:21:54 |
und wird das Wasser knapper, |
00:21:57 |
sind wir zu gewaltigen Anstrengungen fähig, |
00:22:00 |
um dem Land genug abzutrotzen, um zu überleben. |
00:22:25 |
Der Mensch formte das Land mit der Geduld und Hingabe, die die Erde |
00:22:29 |
verlangt - fast wie in einem ständig wiederholten Opferritual. |
00:22:34 |
Landwirtschaft ist immer noch die verbreitetste Arbeit der Welt. |
00:22:40 |
Die Hälfte der Menschheit bearbeitet |
00:22:44 |
noch den Boden, über 3/4 von ihnen von Hand. |
00:22:54 |
Landwirtschaft wird von Generation zu Generation weitergegeben, |
00:23:01 |
in Schweiß, Arbeit und Schmerz. |
00:23:03 |
Denn sie ist die Voraussetzung für das Überleben der Menschheit. |
00:23:16 |
Nachdem er so lange auf Muskelkraft vertraute, gelang es dem Menschen, |
00:23:21 |
die in der Erde versteckte Energie sprudeln zu lassen. |
00:23:34 |
Auch diese Flammen stammen von Pflanzen. Eingefangenes Sonnenlicht. |
00:23:38 |
Reine Energie, die Energie der Sonne, |
00:23:41 |
über Mio. von Jahren von Mio. von Pflanzen |
00:23:45 |
vor über 100 Mio. Jahren eingefangen. |
00:23:47 |
Es ist Kohle. Es ist Gas. |
00:23:50 |
Und es ist vor allem Erdöl. |
00:24:07 |
Und dieses eingefangene Sonnenlicht befreite Menschen von der Plackerei. |
00:24:14 |
Mit dem Erdöl begann das Zeitalter |
00:24:16 |
von Menschen, die die Fesseln der Zeit sprengten. |
00:24:20 |
Durch Öl kamen einige von uns zu nie da gewesenem Komfort. |
00:24:24 |
Und in 50 Jahren, in nur einem Menschenalter, |
00:24:28 |
wurde die Erde radikaler verändert, |
00:24:30 |
als durch alle vorherigen Generationen der Menschheit. |
00:24:40 |
Immer schneller! In den letzten 60 Jahren |
00:24:42 |
verdreifachte sich die Erdbevölkerung fast. |
00:24:46 |
Und über zwei Milliarden Menschen zogen in die Städte. |
00:24:50 |
Immer schneller! Shenzhen in China |
00:24:53 |
mit Hunderten von Wolkenkratzern und Millionen Einwohnern |
00:24:57 |
war ein kleines Fischerdorf vor kaum 40 Jahren. |
00:25:02 |
Immer schneller! |
00:25:04 |
In Schanghai wurden 3.000 Hochhäuser und |
00:25:07 |
Wolkenkratzer in zwanzig Jahren gebaut. |
00:25:10 |
Hunderte sind noch im Bau. |
00:25:14 |
Heute lebt über die Hälfte der 7 Milliarden Menschen |
00:25:18 |
der Erde in Städten. |
00:25:33 |
New York. |
00:25:34 |
Die größte Megastadt der Welt |
00:25:36 |
ist das Symbol für die Ausbeutung aller Energiereserven der Erde |
00:25:41 |
für menschliche Zwecke: die Muskelkraft von Mio. Einwanderern, |
00:25:45 |
die Energie der Kohle, die grenzenlose Macht des Öls. |
00:26:02 |
Amerika nutzte als erstes diese phänomenale, |
00:26:05 |
revolutionäre Macht des "Schwarzen Goldes". |
00:26:11 |
Auf dem Land ersetzten Maschinen den Menschen. |
00:26:16 |
Ein Liter Öl bringt so viel Energie |
00:26:19 |
wie hundert Paar Arme in 24 Stunden. |
00:26:25 |
In den USA sind nur 3 Mio. Bauern übrig geblieben. |
00:26:29 |
Allein ihre Getreideproduktion könnte 2 Mrd. Menschen ernähren. |
00:26:35 |
Aber dafür wird der Großteil nicht genutzt. |
00:26:38 |
Hier, wie in allen anderen Industrieländern, |
00:26:41 |
wird es zu Viehfutter oder Biokraftstoff gemacht. |
00:26:51 |
Die eingefangene Sonnenenergie verjagte das Schreckgespenst Dürre. |
00:26:57 |
Keine Quelle entgeht dem Bedarf der Landwirtschaft, |
00:27:01 |
auf die 70 % des menschlichen Wasserverbrauchs entfällt. |
00:27:07 |
In der Natur ist alles miteinander verbunden. |
00:27:11 |
Die Ausdehnung landwirtschaftlicher Fläche und Monokulturen begünstigten |
00:27:16 |
die Entwicklung von Parasiten. |
00:27:18 |
Pestizide - auch ein Geschenk der Petrochemie - vernichten sie. |
00:27:23 |
Schluss mit Missernten und Hungersnöten. |
00:27:27 |
Die Landwirtschaft |
00:27:28 |
produziert so viel, dass man sich ab nun um Überschüsse Sorgen macht. |
00:27:34 |
Doch die giftigen Pestizide gelangen in die Luft, |
00:27:37 |
in Böden, Pflanzen, Tiere, Flüsse und Ozeane. |
00:27:41 |
Sie dringen ins Innerste der Zellen, |
00:27:43 |
ähnlich der Mutterzelle, die alle Formen des Lebens gemeinsam haben. |
00:27:48 |
Sind sie schädlich für den Menschen, den sie vom Hunger erlösten? |
00:27:52 |
Diese Bauern in den gelben Schutzanzügen |
00:27:56 |
dürften es wohl wissen... |
00:28:07 |
Dann kamen Düngemittel. Eine andere petrochemische Errungenschaft. |
00:28:13 |
Sie bringen jeder zuvor verlassenen Parzelle unerwartete Furchtbarkeit. |
00:28:24 |
Die den Böden und dem Klima angepassten Sorten |
00:28:27 |
wurden ersetzt durch produktivere und gut zu transportierende Sorten. |
00:28:32 |
So wurden im letzten Jh. drei Viertel aller, |
00:28:36 |
über Tausende Jahre von Bauern entwickelten Sorten ausgelöscht. |
00:28:45 |
So weit das Auge reicht - Dünger drunter, Plastik drüber: |
00:28:50 |
Die Gewächshäuser von AlmerÃa in Spanien sind Europas Gemüsegarten. |
00:28:55 |
Ein ganzes Bataillon von Gemüse einheitlicher Größe wartet jeden Tag |
00:28:59 |
auf Hunderte LKWs, die es in die Supermärkte Europas bringt. |
00:29:06 |
Je mehr sich ein Land entwickelt, desto mehr Fleisch essen die Bürger. |
00:29:12 |
Wie kann die weltweit steigende Nachfrage gedeckt werden, |
00:29:16 |
ohne solche KZ-ähnliche Massentierhaltung? |
00:29:19 |
Immer schneller! |
00:29:21 |
Der Lebenszyklus von Vieh, das nie eine Wiese sieht. |
00:29:25 |
Fleisch schneller produzieren, als das Tier, wurde zur Routine. |
00:29:30 |
In diesen immensen Mastgattern, zertrampelt von Millionen von Tieren, |
00:29:34 |
wächst nicht ein Grashalm. |
00:29:37 |
Eine LKW-Flotte bringt aus allen Ecken des Landes Tonnen von Getreide, |
00:29:42 |
Sojamehl und proteinreiches Granulat, |
00:29:45 |
aus denen tonnenweise Fleisch wird. |
00:29:57 |
Das Ergebnis ist, dass man 100 Liter Wasser |
00:30:00 |
braucht für die Produktion von 1 Kilo Kartoffeln, |
00:30:04 |
4.000 Liter Wasser für 1 Kilo Reis |
00:30:08 |
und 13.000 Liter Wasser für ein Kilo Rindfleisch. |
00:30:13 |
Ganz zu schweigen von dem Erdöl für den Transport und die Produktion. |
00:30:23 |
Unsere Landwirtschaft wird vom Erdöl angeheizt. |
00:30:26 |
Sie ernährt doppelt so viele Menschen, |
00:30:29 |
hat aber Vielfalt durch Standardisierung ersetzt. |
00:30:33 |
Es hat vielen von uns ungeahnten Komfort gebracht, |
00:30:37 |
doch es macht unsere Lebensweise total abhängig vom Erdöl. |
00:30:42 |
Dies ist das neue Maß für Zeit. |
00:30:45 |
Die Uhr der Welt tickt im Rhythmus dieser unermüdlichen Maschinen, |
00:30:50 |
die das eingefangene Sonnenlicht anzapfen. |
00:30:53 |
Der ganze Planet hört auf diese Metronome |
00:30:57 |
unserer Hoffnungen und Illusionen. |
00:31:00 |
Dieselben Hoffnungen und Illusionen, die mit unseren Bedürfnissen, |
00:31:04 |
immer unersättlicheren Wünschen und Verschwendung wuchern. |
00:31:09 |
Das Ende des billigen Öls ist gekommen, |
00:31:12 |
aber wir wollen es nicht wahr haben. |
00:31:16 |
Für viele von uns |
00:31:17 |
verkörpert ein legendärer Name den amerikanische Traum: |
00:31:21 |
Los Angeles. |
00:31:24 |
In dieser, sich über 100 km erstreckenden Stadt |
00:31:28 |
ist die Anzahl der Autos fast so hoch, wie die der Einwohner. |
00:31:34 |
Hier stellt Energie jede Nacht ein fantastisches Spektakel zur Schau. |
00:31:51 |
Der Tag erscheint nur als blasses Spiegelbild der Nacht, die die Stadt |
00:31:55 |
zu einem Sternenhimmel macht. |
00:32:07 |
Immer schneller! |
00:32:09 |
Entfernungen zählen nicht mehr in Meilen, sondern in Minuten. |
00:32:13 |
Das Auto gestaltet neue Vorstädte mit trauten Eigenheimen |
00:32:17 |
in sicherer Entfernung zur verstopften Innenstadt. |
00:32:20 |
Ordentliche Häuserreihen in verkehrsberuhigten Sackgassen. |
00:32:26 |
Das Modell der wenigen glückseligen Länder |
00:32:29 |
wird zum universellen Traum, den das TV in alle Welt trägt. |
00:32:34 |
Selbst hier in Peking |
00:32:35 |
wird es geklont, kopiert und in so formatierten Häusern reproduziert, |
00:32:40 |
die die Pagoden von der Bildfläche fegen. |
00:32:50 |
Das Auto wird zum Symbol für Komfort und Fortschritt. |
00:32:56 |
Wenn alle Gesellschaften diesem Modell folgen, |
00:32:59 |
hätte der Planet nicht 900 Millionen Fahrzeuge wie heute, |
00:33:04 |
sondern 5 Milliarden. |
00:33:07 |
Immer schneller! |
00:33:09 |
Je stärker sich die Welt entwickelt, desto größer der Energiehunger. |
00:33:13 |
Überall graben und bohren Maschinen und entreißen der Erde die seit |
00:33:17 |
Anbeginn in der Tiefe verborgenen Sternbrocken: |
00:33:22 |
Bodenschätze. |
00:33:48 |
Als Privileg der Macht werden 80 % der Bodenschätze |
00:33:52 |
von 20 % der Erdbevölkerung verbraucht. |
00:34:01 |
Noch vor Ende dieses Jahrhunderts |
00:34:03 |
wird der exzessive Abbau fast alle Reserven der Erde erschöpft haben. |
00:34:26 |
Immer schneller! |
00:34:28 |
In Werften laufen ständig Öltanker, Containerschiffe, Gastanker vom Band, |
00:34:33 |
um den Bedarf einer globalisierten Industrieproduktion zu decken. |
00:34:37 |
Die meisten Konsumgüter reisen Tausende Kilometer |
00:34:40 |
vom Land der Produktion zum Land des Verbrauchs. |
00:34:46 |
Seit 1950 stieg der internationale Handel um das 20fache. |
00:35:00 |
90 % des Handels erfolgt über den Seeweg. |
00:35:03 |
500 Millionen Container werden jährlich transportiert und |
00:35:09 |
steuern die wichtigen Drehscheiben des Konsums an, |
00:35:12 |
wie Dubai. |
00:35:14 |
Dubai ist eine Art Endpunkt des westlichen Modells - |
00:35:18 |
ein Land, wo Unmögliches möglich wird - |
00:35:21 |
z.B. der Bau künstlicher Inseln. |
00:35:27 |
Dubai hat wenige natürliche Ressourcen, |
00:35:31 |
doch mit den Öldollars werden Millionen Tonnen Material |
00:35:36 |
und Arbeiter aus aller Welt herangeschafft. |
00:35:39 |
Dubai hat kein Ackerland. Nahrung wird importiert. |
00:35:45 |
Dubai hat kein Wasser, kann aber enorme Energiemengen aufwenden, |
00:35:50 |
um Meerwasser zu entsalzen und baut die höchsten Wolkenkratzer der Welt. |
00:35:55 |
Dubai hat Sonne ohne Ende, aber keine Solarmodule. |
00:36:00 |
Ein Totem für die totale Moderne, das die Welt in Erstaunen versetzt. |
00:36:17 |
Dubai ist wie ein neues Leuchtfeuer für das gesamte Geld der Welt. |
00:36:30 |
Nichts scheint weiter von der Natur entfernt, als Dubai, |
00:36:33 |
und nichts ist mehr von der Natur abhängig, als Dubai. |
00:36:37 |
Dubai ist eine Art Endpunkt des westlichen Modells. |
00:36:41 |
Wir haben nicht verstanden, dass wir das aufbrauchen, was die Natur gibt. |
00:37:54 |
Seit 1950 hat sich der Fischfang verfünffacht |
00:37:59 |
von 18 auf 100 Millionen Tonnen pro Jahr. |
00:38:04 |
Tausende Fabrikschiffe leeren die Ozeane. |
00:38:09 |
Drei Viertel der Fischbestände sind erschöpft, |
00:38:12 |
dezimiert oder gefährdet. |
00:38:16 |
Die meisten großen Fische sind verschwunden, |
00:38:19 |
weil sie keine Zeit zum Nachwachsen haben. |
00:38:34 |
Wir sind dabei, einen Lebenszyklus zu zerstören, der uns geschenkt wurde. |
00:38:56 |
Bei der jetzigen Fangrate sind alle Fischbestände vom Aussterben bedroht. |
00:39:03 |
Fisch ist das Grundnahrungsmittel für jeden fünften Menschen. |
00:39:24 |
Wir haben vergessen, dass Ressourcen knapp sind. |
00:39:29 |
500 Millionen Menschen wohnen in den Wüsten der Erde - |
00:39:33 |
mehr als die Gesamtbevölkerung Europas. |
00:39:37 |
Sie kennen den Wert von Wasser. |
00:39:39 |
Sie verstehen, sparsam damit umzugehen. |
00:39:42 |
Hier sind sie von Brunnen abhängig, die fossiles Wasser führen, |
00:39:46 |
das sich ansammelte, als es über diesen Wüsten regnete - |
00:39:50 |
vor 25.000 Jahren. |
00:39:57 |
Fossiles Wasser macht Getreideanbau in der Wüste möglich, |
00:40:01 |
um die lokale Bevölkerung zu ernähren. |
00:40:04 |
Die Kreisform der Felder |
00:40:07 |
entsteht durch die Bewässerung um einen zentralen Drehpunkt. |
00:40:12 |
Aber es hat einen hohen Preis. |
00:40:14 |
Fossiles Wasser ist eine nicht erneuerbare Ressource. |
00:40:30 |
In Saudi-Arabien |
00:40:31 |
schwindet der Traum vom industriellen Ackerbau in der Wüste. |
00:40:36 |
Wie auf Transparentpapier |
00:40:38 |
zeigen die hellen Flächen in diesem Muster die aufgegebenen Felder an. |
00:40:43 |
Die Bewässerungsanlage ist noch dort. |
00:40:45 |
Die Energie für die Wasserpumpen auch. |
00:40:48 |
Doch die fossilen Wasserreserven gehen zu Ende. |
00:41:00 |
Israel machte aus einer Wüste ein Agrarland. |
00:41:08 |
Auch wenn diese Treibhäuser jetzt Tröpfchenbewässerung haben, |
00:41:12 |
steigt der Wasserverbrauch mit den steigenden Exporten. |
00:41:22 |
Der einst mächtige Jordan ist nur noch ein Rinnsal. |
00:41:26 |
Sein Wasser floss weltweit in die Supermärkte als Obst und Gemüse. |
00:41:48 |
Nicht nur den Jordan ereilt dieses Schicksal. |
00:41:50 |
Auf der Erde erreicht jeder zehnte Strom |
00:41:54 |
mehrere Monate im Jahr nicht mehr das Meer. |
00:42:08 |
Ohne das Wasser des Jordan |
00:42:11 |
sinkt der Wasserspiegel des Toten Meeres um einen Meter pro Jahr. |
00:42:39 |
Indien läuft Gefahr, im kommenden Jh. am meisten an Wassermangel zu leiden. |
00:42:45 |
Massive Bewässerung ernährt die wachsende Bevölkerung. |
00:42:49 |
In den letzten 50 Jahren wurden 21 Millionen Brunnen gebohrt. |
00:42:54 |
In vielen Teilen des Landes |
00:42:57 |
muss der Bohrer immer tiefer gehen, um auf Wasser zu stoßen. |
00:43:01 |
In Westindien wurden 30 % der Brunnen aufgegeben. |
00:43:07 |
Die Grundwasserleiter trocknen aus. |
00:43:14 |
Riesige Becken sollen den Monsunregen auffangen, um Grundwasser zu bilden. |
00:43:22 |
In der Trockenzeit graben Frauen aus den Dörfern sie mit bloßen Händen. |
00:43:46 |
Tausende Kilometer entfernt: |
00:43:48 |
800 bis 1.000 Liter Wasser werden |
00:43:51 |
pro Person und pro Tag verbraucht. |
00:43:54 |
Las Vegas wurde mitten in eine Wüste gebaut. |
00:43:57 |
Millionen Menschen leben hier. |
00:44:00 |
Tausende kommen jeden Monat hinzu. |
00:44:03 |
Die Bewohner von Las Vegas gehören zu den größten Wasserverbrauchern. |
00:44:18 |
Palm Springs: noch eine Wüstenstadt mit tropischer Vegetation und Golfplätzen. |
00:44:27 |
Wie lange kann so eine Fata Morgana noch blühen? Wie lange? |
00:44:35 |
Die Erde hält diesem Tempo nicht stand. |
00:44:39 |
Der Colorado, der diesen Städten das Wasser liefert, |
00:44:42 |
ist einer der Flüsse, die das Meer nicht mehr erreichen. |
00:44:47 |
Der Wasserstand der Stauseen im Einzugsgebiet sackt ab. |
00:45:03 |
Wasserknappheit kann bis 2025 fast 2 Milliarden Menschen betreffen. |
00:45:36 |
Feuchtgebiete machen 6 % der Erdoberfläche aus. |
00:45:41 |
Unter ihrem ruhigen Wasser liegt ein echtes Klärwerk, |
00:45:44 |
in dem Pflanzen und Mikroorganismen geduldig Wasser filtern |
00:45:48 |
und alle Verschmutzungen verdauen. |
00:45:52 |
Solche Sümpfe sind unersetzliche Milieus für die Regenerierung |
00:45:56 |
und Reinigung von Wasser. |
00:45:59 |
Sie sind Schwämme, die den Wasserabfluss regulieren. |
00:46:03 |
Sie nehmen es in der Regenzeit auf und geben es in der Trockenzeit ab. |
00:46:37 |
In unserem Wettlauf der Landeroberung wurden sie zu Viehweiden, |
00:46:43 |
Acker- oder Bauland umgewandelt. |
00:46:48 |
Im letzten Jh. wurde die Hälfte der Sümpfe weltweit trocken gelegt. |
00:46:53 |
Wir kannten weder ihren Reichtum, noch die Rolle, die sie spielen. |
00:47:03 |
Alles Lebende steht in Verbindung. |
00:47:06 |
Wasser, Luft, Böden, Bäume. |
00:47:11 |
Der ganze Zauber der Welt liegt genau vor unseren Augen. |
00:47:26 |
Bäume atmen und schicken Grundwasser in die Atmosphäre als leichten Dunst. |
00:47:30 |
Sie bilden einen Schutzschirm, der die Folgen von Sturzregen mildert. |
00:47:35 |
Wälder bringen die für jedes Leben notwendige Feuchtigkeit. |
00:47:42 |
Sie speichern Kohlenstoff |
00:47:43 |
und enthalten mehr davon, als die gesamte Erdatmosphäre. |
00:47:48 |
Sie sind die Eckpfeiler des für uns alle wichtigen Klimagleichgewichts. |
00:48:02 |
Die Urwälder der Welt enthalten drei Viertel der Biodiversität der Erde, |
00:48:08 |
also von allem, was auf der Welt lebt. |
00:48:21 |
Diese Wälder liefern die Heilmittel, die uns gesund machen. |
00:48:25 |
Die geheimen Stoffe dieser Pflanzen werden von unserem Körper erkannt. |
00:48:30 |
Unsere Zellen sprechen dieselbe Sprache. |
00:48:33 |
Wir stammen aus derselben Familie. |
00:48:54 |
Doch in nur 40 Jahren wurde der größte Regenwald |
00:48:57 |
der Erde im Amazonasbecken um ein Fünftel verkleinert. |
00:49:15 |
Der Wald räumt das Feld für Viehfarmen oder Sojaanbau. |
00:49:19 |
95 % dieser Sojabohnen dienen als Futter für Vieh und Geflügel |
00:49:23 |
in Europa und Asien. |
00:49:25 |
Und so wird ein Wald zu Fleisch gemacht. |
00:49:40 |
Vor nur 20 Jahren war Borneo - die viertgrößte Insel der Welt - |
00:49:45 |
von einem riesigen Urwald bedeckt. |
00:49:48 |
Bei der jetzigen Abholzungsrate ist er in 10 Jahren komplett verschwunden. |
00:50:00 |
Das Lebendige ist das Band zwischen Wasser, Luft, |
00:50:03 |
Erde und Sonne. |
00:50:05 |
In Borneo ist dieses Band zerrissen bei dem, |
00:50:08 |
was einst die größte Reserve der Erde für Biodiversität war. |
00:50:23 |
Der Grund für diese Katastrophe: Borneo entschied sich für |
00:50:27 |
die Palmölproduktion, eines der weltweit produktivsten und gefragtesten Öle. |
00:50:32 |
Das Palmöl ist nicht nur für den steigenden Nahrungsbedarf, |
00:50:36 |
sondern auch für Kosmetika, Waschmittel und Biokraftstoffe da. |
00:50:42 |
Die Vielfalt des Waldes wurde durch nur eine Art ersetzt: die Ölpalme. |
00:50:47 |
Den Einwohnern bringt sie Arbeit. |
00:50:50 |
Es ist eine Agrarindustrie. |
00:50:57 |
Ein anderes Beispiel für massive Entwaldung ist Eukalyptus. |
00:51:01 |
Aus Eukalyptus wird Holzschliff gemacht für Papier, |
00:51:06 |
dessen Nachfrage sich in 50 Jahren verfünffacht hat. |
00:51:11 |
Dieser Wald ist kein Ersatz für den Urwald. |
00:51:15 |
Unter diesen Eukalyptusbäumen wächst nichts, |
00:51:18 |
weil ihre Blätter für die meisten Pflanzen giftig sind. |
00:51:25 |
Sie wachsen schnell, aber verbrauchen Wasserreserven. |
00:51:31 |
Sojabohnen, Palmöl, |
00:51:33 |
Eukalyptusbäume... |
00:51:35 |
Zerstörung des Lebensnotwendigen, um das Überflüssige zu produzieren. |
00:51:41 |
Doch anderswo |
00:51:42 |
wird abgeholzt, um das Überleben zu sichern. |
00:51:55 |
Über 2 Milliarden Menschen |
00:51:57 |
- fast ein Drittel der Weltbevölkerung - |
00:52:00 |
ist von Holzkohle abhängig. |
00:52:04 |
In Haiti, |
00:52:05 |
einem der ärmsten Länder der Erde, |
00:52:07 |
ist Holzkohle eines der wichtigsten Verbrauchsgüter. |
00:52:13 |
Als einstige "Perle der Karibik" |
00:52:15 |
kann Haiti seine Bevölkerung nicht ohne ausländische Hilfe ernähren. |
00:52:24 |
Auf den Hügeln Haitis sind nur noch 2 % der Wälder übrig geblieben. |
00:52:30 |
Die nackten Hänge |
00:52:32 |
können den Boden nicht halten. |
00:52:34 |
Der Regen wäscht ihn die Berge hinunter bis ins Meer. |
00:52:39 |
Was bleibt ist zunehmend ungeeignet für Landwirtschaft. |
00:52:50 |
In einigen Teilen Madagaskars ist die Erosion spektakulär. |
00:52:55 |
Ganze Hanglagen zeigen Hunderte Meter breite Einschnitte. |
00:53:00 |
Die dünne, empfindliche Bodenschicht wird durch Lebewesen gemacht. |
00:53:04 |
Mit der Erosion verschwindet die Humusschicht, |
00:53:08 |
die Tausende Jahre brauchte, um sich zu bilden. |
00:53:38 |
Eine der Theorien zu der Geschichte der Rapanui von der Osterinsel |
00:53:43 |
könnte uns vielleicht zu denken geben. |
00:53:47 |
Die Rapanui lebten auf der entlegensten Insel der Welt |
00:53:51 |
und beuteten ihre Ressourcen aus, bis nichts mehr blieb. |
00:53:55 |
Die Zivilisation überlebte nicht. |
00:53:58 |
Auf diesem Land standen die höchsten Palmen der Welt. |
00:54:03 |
Sie sind verschwunden. |
00:54:04 |
Die Rapanui hackten sie alle ab für Holz. |
00:54:08 |
Dann kam es zu massiver Bodenerosion. |
00:54:13 |
Die Rapanui konnten nicht mehr fischen - keine Bäume mehr für Kanus. |
00:54:24 |
Dabei war es eine der brillantesten Zivilisationen im Pazifik: |
00:54:29 |
innovative Bauern, beste Bildhauer, hervorragende Seeleute. |
00:54:33 |
Gefangen im Teufelskreis von knappen Ressourcen und Überbevölkerung. |
00:54:38 |
Es kam zu sozialen Spannungen, Revolten und Hungersnöten. |
00:54:43 |
Nicht viele überlebten die Katastrophe. |
00:55:06 |
Das eigentliche Rätsel der Osterinsel ist nicht, wie die seltsamen Statuen |
00:55:11 |
dorthin gelangten, |
00:55:12 |
sondern warum die Rapanui nicht rechtzeitig reagierten. |
00:55:23 |
Nur eine von mehreren Theorien, doch mit besonderer Relevanz für heute. |
00:55:47 |
Seit 1950 hat sich die Erdbevölkerung fast verdreifacht. |
00:55:52 |
Und seit 1950 haben wir unsere Insel, die Erde, grundlegender verändert, |
00:55:57 |
als in all den 200.000 Jahren unserer Menschheitsgeschichte. |
00:56:02 |
Nigeria ist der größte Ölexporteur Afrikas |
00:56:06 |
und doch lebt 70 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. |
00:56:12 |
Zu dem vorhandenen Reichtum haben die Einwohner keinen Zugang. |
00:56:17 |
Es ist eine weltweite Tatsache: |
00:56:19 |
Die Hälfte der Armen der Welt leben in rohstoffreichen Ländern. |
00:56:28 |
Unsere Entwicklungsmethode hat ihr Versprechen nicht erfüllt. |
00:56:32 |
In 50 Jahren wurde die Kluft zwischen arm und reich tiefer als je zuvor. |
00:56:39 |
Heute |
00:56:40 |
liegt die Hälfte des Reichtums der Welt in den Händen der reichsten 2 %. |
00:56:53 |
Können solche Ungleichheiten fortbestehen? |
00:56:57 |
Sie rufen Bevölkerungsbewegungen hervor, die wir noch nicht ermessen. |
00:57:03 |
Die Stadt Lagos hatte 1960 700.000 Einwohner. |
00:57:09 |
Sie werden bis 2025 auf 16 Millionen ansteigen. |
00:57:13 |
Lagos ist eine der am schnellsten wachsenden Megastädte der Welt. |
00:57:18 |
Die Neuankömmlinge sind Bauern, die aus ökonomischen oder demografischen |
00:57:24 |
Gründen ihr Land verlassen müssen. |
00:57:26 |
Das ist eine radikal neue Art von Stadtwachstum, |
00:57:30 |
das durch den Drang zu überleben und nicht durch Wohlstand angeheizt wird. |
00:57:39 |
Jede Woche drängt über eine Million Menschen in die Städte der Welt. |
00:57:50 |
Jeder sechste Mensch lebt in einer prekären, ungesunden, überbevölkerten |
00:57:56 |
Umgebung ohne Zugang zu Einrichtungen wie Trinkwasser, Toilette oder Strom. |
00:58:37 |
Hunger breitet sich weiter aus. |
00:58:39 |
Fast eine Milliarde Menschen ist davon betroffen. |
00:59:14 |
Überall auf dem Planeten durchwühlen die Ärmsten Abfälle, während wir |
00:59:19 |
weiter nach Bodenschätzen graben, ohne die wir nicht mehr auskommen. |
00:59:23 |
Wir suchen immer weiter in der Ferne, |
00:59:26 |
in vorher unberührten Gebieten |
00:59:28 |
und Regionen, wo der Abbau immer schwieriger wird. |
00:59:39 |
Wir sind nicht bereit, unser Modell zu ändern. |
00:59:42 |
Das Öl könnte zu Ende gehen? |
00:59:44 |
Wir holen uns einfach Öl aus den kanadischen Teersanden. |
00:59:48 |
Die größten LKWs der Welt bewegen Tausende von Tonnen Sand. |
00:59:53 |
Das Verfahren, Bitumen zu erhitzen und aus dem Sand |
00:59:57 |
herauszulösen, erfordert Millionen Kubikmeter Wasser |
01:00:00 |
und immense Energiemengen. |
01:00:03 |
Die Umweltzerstörung ist katastrophal. |
01:00:06 |
Höchste Priorität hat offenbar, |
01:00:08 |
das letzte Quäntchen eingefangenes Sonnenlicht zu nutzen. |
01:00:45 |
Unsere Öltanker werden immer größer. |
01:00:48 |
Unser Energiebedarf steigt ständig. |
01:00:51 |
Wir versuchen, Wachstum anzuheizen wie einen |
01:00:54 |
Ofen ohne Boden, der immer mehr Brennstoff braucht. |
01:01:14 |
Dabei geht es um Kohlendioxid. |
01:01:16 |
In wenigen Jahrzehnten wird das Kohlendioxid, das die Natur über |
01:01:20 |
Millionen Jahre aus der Atmosphäre einfing und damit Leben ermöglichte, |
01:01:25 |
größtenteils herausgepumpt sein. |
01:01:28 |
Die Atmosphäre heizt sich wieder auf. |
01:01:31 |
Noch vor einigen Jahren war es undenkbar, hier ein Schiff zu sehen. |
01:01:37 |
Verkehr, Industrie, Entwaldung, Landwirtschaft... |
01:01:42 |
Unsere Aktivitäten setzen gigantische Mengen von Kohlendioxid frei. |
01:01:46 |
Ohne es wahrzunehmen haben wir - Molekül für Molekül - |
01:01:50 |
das Klimagleichgewicht der Erde zerstört. |
01:01:57 |
Alle Augen richten sich auf die Pole, |
01:02:01 |
wo die globale Erwärmung am sichtbarsten wird. |
01:02:06 |
Es geschieht schnell, sehr schnell. |
01:02:09 |
Die Nordwestpassage - die Verbindung zwischen Amerika, Europa und Asien |
01:02:14 |
über den Pol - öffnet sich. |
01:02:16 |
Die arktische Polkappe schmilzt. |
01:02:21 |
Durch die globale Erwärmung |
01:02:23 |
verringerte sich die Dicke des Eisschildes um 40 % in 40 Jahren. |
01:02:29 |
Die Eisfläche im Sommer geht Jahr für Jahr zurück. |
01:02:34 |
Sie könnte bis 2030 in den Sommermonaten ganz verschwinden. |
01:02:38 |
Einige sagen bis 2015. |
01:02:52 |
Die Sonnenstrahlen, die die Eisdecke vorher reflektierte, |
01:02:56 |
dringen nun in dunkles Wasser ein und heizen es auf. |
01:03:00 |
Der Erwärmungsprozess nimmt an Geschwindigkeit zu. |
01:03:11 |
Dieses Eis ist das Archiv unseres Planeten: |
01:03:15 |
Die Kohlendioxidkonzentration war seit Tausenden Jahren nicht so hoch. |
01:03:23 |
Die Menschheit hat noch nie in einer solchen Atmosphäre gelebt. |
01:03:39 |
Bedroht der exzessive Abbau von Bodenschätzen die Arten der Erde? |
01:03:45 |
Der Klimawandel |
01:03:46 |
verstärkt die Bedrohung. |
01:03:48 |
2050 könnte ein Viertel der Arten auf der Erde |
01:03:52 |
vom Aussterben bedroht sein. |
01:03:55 |
In diesen Polarregionen |
01:03:57 |
wurde das Gleichgewicht der Natur schon zerstört. |
01:05:36 |
Um den Nordpol herum |
01:05:37 |
ist die Fläche der Polkappe in 30 Jahren schon um 30 % geschrumpft. |
01:05:44 |
Da Grönland sich schnell erwärmt, |
01:05:47 |
fließt das Süßwasser eines ganzen Kontinent in das salzige Meerwasser. |
01:06:04 |
Das Eis Grönlands enthält 20 % des Süßwassers der ganzen Erde. |
01:06:10 |
Wenn es schmilzt, steigt der Meeresspiegel um fast 7 Meter. |
01:06:30 |
Doch hier gibt es keine Industrie. |
01:06:34 |
Das Eis Grönlands leidet unter woanders erzeugten Treibhausgasen. |
01:06:42 |
Unser Ökosystem kennt keine Grenzen. |
01:06:46 |
Wo auch immer wir sind, |
01:06:47 |
unser Handeln wirkt sich auf die ganze Erde aus. |
01:06:51 |
Die Atmosphäre der Erde ist ein unsichtbares Ganzes. |
01:06:55 |
Sie ist unser gemeinsames Gut. |
01:07:01 |
Auf der Oberfläche Grönlands entstehen Seen. |
01:07:05 |
Das Eisschild schmilzt in einem Tempo, das auch die pessimistischsten |
01:07:10 |
Forscher vor zehn Jahren noch nicht voraussahen. |
01:07:22 |
Immer mehr dieser Gletscherbäche fließen zusammen |
01:07:26 |
und graben sich durch die Oberfläche. |
01:07:29 |
Man dachte, sie würden in der Tiefe des Eises gefrieren. |
01:07:33 |
Im Gegenteil: Sie fließen unter dem Eis durch |
01:07:36 |
und tragen die Eisfläche zum Meer, wo sie in Eisberge zerbricht. |
01:08:26 |
Da das Gletschersüßwasser Grönlands allmählich ins Meer fließt, |
01:08:32 |
sind Küstentiefländer auf der ganzen Erde bedroht. |
01:08:39 |
Der Meeresspiegel steigt. |
01:08:42 |
Die größere Ausdehnung des warmen Wassers hat allein im 20. Jh. |
01:08:46 |
für einen Anstieg von 20 Zentimetern gesorgt. |
01:08:50 |
Alles wird instabil. |
01:08:53 |
Korallenriffe reagieren z.B. extrem empfindlich auf die geringsten |
01:08:58 |
Temperaturänderungen des Wassers. 30 % sind schon verschwunden. |
01:09:01 |
Sie sind ein entscheidendes Bindeglied in der Artenabfolge. |
01:09:10 |
In der Atmosphäre ändern die wichtigsten Winde ihre Richtung. |
01:09:15 |
Regen- und Trockenzeiten verändern sich. |
01:09:18 |
Die Geographie der Klimazonen ändert sich. |
01:09:22 |
Die Bewohner von tief liegenden Inseln, |
01:09:24 |
wie z.B. hier auf den Malediven, sind als erste bedroht. |
01:09:28 |
Ihre Sorge wächst. |
01:09:31 |
Einige halten schon nach neuem, sichererem Land Ausschau. |
01:09:41 |
Wenn der Meeresspiegel immer schneller steigt, |
01:09:44 |
was tun dann Städte wie Tokio, die bevölkerungsreichste Stadt der Welt? |
01:09:50 |
Jedes Jahr werden die Voraussagen der Wissenschaftler alarmierender. |
01:09:57 |
70 % der Weltbevölkerung lebt im Küstenflachland. |
01:10:02 |
Elf der fünfzehn größten Städte |
01:10:05 |
liegen an einer Küste oder in einem Mündungsdelta. |
01:10:09 |
Durch das ansteigende Meer dringt Salz ins Grundwasser, |
01:10:13 |
so dass den Einwohnern das Trinkwasser fehlt. |
01:10:16 |
Wanderungsbewegungen sind unausweichlich. |
01:10:19 |
Nur ihr Ausmaß bleibt noch unklar. |
01:10:54 |
In Afrika ist der Kilimandscharo nicht wiederzuerkennen. |
01:10:59 |
80 % seiner Gletscher sind verschwunden. |
01:11:02 |
Im Sommer fließen die Flüsse nicht mehr. |
01:11:05 |
Die Bewohner leiden unter dem Wassermangel. |
01:11:09 |
Selbst auf den höchsten |
01:11:11 |
Gipfeln der Erde im Zentralhimalaja |
01:11:14 |
gehen der ewige Schnee und die Gletscher zurück. |
01:11:19 |
Dabei spielen diese Gletscher eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf. |
01:11:23 |
Sie speichern das Monsunwasser als Eis |
01:11:27 |
und geben es im Sommer mit der Schneeschmelze frei. |
01:11:43 |
Die Gletscher des Himalajas sind die Quelle aller großen Ströme Asiens: |
01:11:47 |
Indus, Ganges, Mekong, Jangtsekiang... |
01:11:52 |
Zwei Milliarden Menschen benötigen sie als Trinkwasser |
01:11:56 |
und zur Bewässerung ihrer Felder wie in Bangladesh. |
01:12:01 |
Das im Ganges- und Brahmaputra-Delta liegende Bangladesh |
01:12:05 |
ist direkt betroffen von den Phänomenen im Himalaja und im Meer. |
01:12:11 |
Eines der dicht bevölkertsten und ärmsten Länder der Welt. |
01:12:15 |
Es leidet schon unter der globale Erwärmung. |
01:12:18 |
Die Auswirkungen von immer schwereren Überschwemmungen und Wirbelstürmen |
01:12:23 |
könnten ein Drittel seiner Landmasse untergehen lassen. |
01:12:27 |
Wenn Menschen solchen verheerenden Phänomenen ausgesetzt sind, |
01:12:31 |
ziehen sie letztlich fort. |
01:12:39 |
Wohlhabende Länder sind nicht ausgenommen. |
01:12:42 |
Dürren wird es auf der ganzen Welt geben. |
01:12:44 |
In Australien ist die Hälfte des Ackerlandes bereits betroffen. |
01:13:01 |
Wir sind dabei, das klimatische Gleichgewicht zu zerstören, |
01:13:05 |
das unsere Entwicklung über die letzten 12.000 Jahre ermöglichte. |
01:13:17 |
Immer mehr Waldbrände dringen bis zu den großen Städten vor. |
01:13:23 |
Sie wiederum |
01:13:24 |
verstärken die globale Erwärmung. |
01:13:26 |
Die verbrennenden Bäume setzen Kohlendioxid frei. |
01:13:31 |
Das System, das unser Klima steuert, wurde schwer gestört. |
01:13:36 |
Die Elemente, auf denen es beruht, sind gestört. |
01:14:11 |
Die Uhr des Klimawandels tickt in diesen herrlichen Landschaften. |
01:14:16 |
Hier in Sibirien und anderswo auf dem Globus |
01:14:20 |
ist es so kalt, dass der Boden immer gefroren ist. |
01:14:24 |
Man nennt das Permafrostboden. |
01:14:28 |
Unter ihm liegt eine klimatische Zeitbombe: |
01:14:32 |
Methan, |
01:14:33 |
ein zwanzig mal stärkeres Treibhausgas, als Kohlendioxid. |
01:14:53 |
Wenn der Permafrost schmilzt, |
01:14:55 |
würde das freigesetzte Methan den Treibhauseffekt |
01:14:58 |
außer Kontrolle geraten lassen. Die Folgen kann keiner Voraussagen. |
01:15:08 |
Dann wären wir buchstäblich in einem unbekannten Land. |
01:15:20 |
Die Menschheit hat nur noch 10 Jahre, um den Trend umzukehren |
01:15:24 |
und zu verhindern, in dieses unbekannte Land zu geraten: |
01:15:28 |
eine Erde, wie es sie noch nie gab. |
01:15:59 |
Wir haben Phänomene ausgelöst, die wir nicht steuern können. |
01:16:03 |
Seit den Anfängen |
01:16:05 |
waren Wasser, Luft und Lebensformen eng miteinander verbunden. |
01:16:11 |
Doch vor gar nicht langer Zeit haben wir dieses Band zerrissen. |
01:16:17 |
Machen wir uns nichts vor! |
01:16:18 |
Wir müssen glauben, was wir wissen. |
01:16:24 |
Alles was wir gerade sahen ist ein Spiegel des menschlichen Verhaltens. |
01:16:30 |
Wir haben die Erde nach unserem Bild geformt. |
01:16:34 |
Wir haben wenig Zeit zur Umkehr. |
01:16:37 |
Wie kann dieses Jahrhundert die Last von neun Milliarden Menschen tragen, |
01:16:42 |
wenn wir uns weigern, |
01:16:44 |
dafür gerade zu stehen, was allein wir angerichtet haben? |
01:16:55 |
20 % der Weltbevölkerung verbraucht 80 % der Ressourcen. |
01:17:20 |
Die Welt gibt 12 mal mehr für Militär aus, als für Entwicklungshilfe. |
01:17:40 |
5.000 Menschen sterben täglich durch verschmutztes Trinkwasser. |
01:17:45 |
1 Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. |
01:18:00 |
Knapp 1 Milliarde Menschen hungert. |
01:18:19 |
Über 50 % des gehandelten Getreides dient als Futter oder Bio-Kraftstoff. |
01:18:42 |
40 % des Ackerlandes ist nachhaltig geschädigt. |
01:19:00 |
Jährlich werden 13 Millionen Hektar Wald vernichtet. |
01:19:16 |
Jedes 4. Säugetier, jeder 8. Vogel, jede 3. Amphibie stirbt wohl aus. |
01:19:22 |
Das Artensterben erfolgt 1.000 mal schneller als im natürlichen Maß. |
01:19:37 |
Drei Viertel der Fischbestände sind erschöpft, dezimiert oder gefährdet. |
01:19:54 |
Die höchste jemals aufgezeichnete Durchschnittstemperatur in 15 Jahren. |
01:20:15 |
Das Eisschild ist 40 % dünner, als vor 40 Jahren. |
01:20:32 |
Bis 2050 sind mindestens 200 Mio. Klimaflüchtlinge zu erwarten. |
01:20:48 |
Die Kosten unseres Handelns sind hoch. |
01:20:50 |
Andere zahlen den Preis, die nicht aktiv beteiligt waren. |
01:20:54 |
Ich sah Flüchtlingslager |
01:20:57 |
so groß wie ganze Städte in der Wüste. |
01:21:00 |
Wie viele Männer, |
01:21:01 |
Frauen und Kinder lassen wir am Wegesrand zurück? |
01:21:06 |
Müssen wir immer Mauern bauen, um die menschlicher Solidarität zu brechen, |
01:21:10 |
und das Glück der einen |
01:21:12 |
vor dem Unglück der anderen zu schützen? |
01:21:15 |
Für Pessimismus ist es zu spät. |
01:21:17 |
Ich weiß, dass ein einziger Mensch jede Mauer niederreißen kann. |
01:21:21 |
Für Pessimismus ist es zu spät. |
01:21:23 |
Weltweit gehen vier Fünftel aller Kinder zur Schule. |
01:21:27 |
Niemals wurde so vielen Menschen Bildung gewährt. |
01:21:30 |
Jeder, ob arm oder reich, kann einen Beitrag leisten. |
01:21:34 |
Lesotho ist eines der ärmsten Länder der Welt und |
01:21:37 |
investiert proportional am meisten in die Bildung seiner Bevölkerung. |
01:21:41 |
Das reiche Katar hat sich für die besten Universitäten geöffnet. |
01:21:46 |
Kultur, Bildung, Forschung und Innovation sind unerschöpflich. |
01:21:52 |
Angesichts von Not und Elend |
01:21:54 |
haben Millionen NGOs bewiesen, dass Solidarität |
01:21:57 |
zwischen Völkern stärker ist, als der Egoismus von Staaten. |
01:22:01 |
In Bangladesh erdachte ein Mann das Undenkbare: eine Bank für Arme. |
01:22:07 |
In knapp 30 Jahren hat sie das Leben von 150 Millionen Menschen verändert. |
01:22:12 |
Die Antarktis ist ein Kontinent mit enormen Bodenschätzen, |
01:22:16 |
die kein Land für sich beansprucht - |
01:22:19 |
ein dem Frieden und der Wissenschaft gewidmetes Naturreservat. |
01:22:23 |
Ein Vertrag mit 49 Staaten macht sie zum Eigentum der ganzen Menschheit. |
01:22:28 |
Für Pessimismus ist es zu spät. |
01:22:30 |
Regierungen stellten weltweit 2 % der Hoheitsgewässer unter Schutz. |
01:22:35 |
Es ist nicht viel, aber doppelt so viel, wie vor zehn Jahren. |
01:22:39 |
Die ersten Naturparks sind etwas mehr als 100 Jahre alt. |
01:22:43 |
Sie machen nun über 13 % der Kontinente aus. |
01:22:46 |
Dort steht menschliche Aktivität |
01:22:48 |
im Einklang mit dem Schutz von Arten, Böden und Landschaften. |
01:22:53 |
Diese Harmonie zwischen Mensch und Natur sollte die Regel sein, |
01:22:57 |
nicht nur die Ausnahme. |
01:22:59 |
In den USA hat New York erkannt, was die Natur für uns tut. |
01:23:03 |
Diese Wälder und Seen liefern das gesamte Trinkwasser für die Stadt. |
01:23:07 |
In Südkorea waren die Wälder durch den Krieg zerstört. |
01:23:11 |
Dank eines staatlichen Aufforstungsprogramms |
01:23:14 |
bedecken sie nun wieder über 65 % des Landes. |
01:23:17 |
Über 75 % des Papiers wird recycelt. |
01:23:21 |
Costa Rica entschied sich zwischen Militärausgaben und Naturschutz: |
01:23:26 |
Das Land hat keine Armee mehr. |
01:23:28 |
Es steckt sein Geld in Bildung, den Schutz des Urwaldes und Ökotourismus. |
01:23:35 |
Gabun ist ein weltweit führender Holzproduzent. |
01:23:38 |
Es setzte selektive Abholzung durch: nicht mehr als drei Bäume pro Hektar. |
01:23:43 |
Die Wälder sind eine der wichtigsten ökonomischen Ressourcen des Landes, |
01:23:47 |
haben aber Zeit, sich zu regenerieren. |
01:23:49 |
Es gibt Zertifikate für nachhaltige Forstwirtschaft. |
01:23:53 |
Sie müssen Pflicht werden. |
01:23:56 |
Für Verbraucher und Produzenten ist Gerechtigkeit eine Chance. |
01:24:01 |
Bei fairem Handel profitieren sowohl Käufer, als auch Verkäufer |
01:24:05 |
und jeder kann Wohlstand erreichen und angemessen leben. |
01:24:09 |
Wie kann es Fairness geben zwischen Völkern, die nur ihre Hände nutzen, |
01:24:15 |
und solchen, die mit Maschinen und Subventionen die Ernte einfahren. |
01:24:22 |
Wir sollten bewusste Verbraucher sein! |
01:24:25 |
Denken wir darüber nach, was wir kaufen! |
01:24:31 |
Für Pessimismus ist es zu spät. |
01:24:33 |
Ich sah Landwirtschaft in menschlicher Dimension. |
01:24:36 |
Sie kann alle ernähren, wenn die |
01:24:38 |
Fleischproduktion den Menschen nicht das Essen vor der Nase weggeschnappt. |
01:24:43 |
Ich sah Fischer, die umsichtig fischen |
01:24:46 |
und den Reichtum der Ozeane bewahren. |
01:24:50 |
Ich sah Häuser, die ihre Energie produzieren. |
01:24:53 |
5.000 Menschen leben im ersten |
01:24:55 |
nachhaltigen Stadtteil der Welt in Freiburg. |
01:24:59 |
Ein Städtenetzwerk ist Projektpartner. |
01:25:01 |
Bombay ist das 1.000ste Mitglied. |
01:25:04 |
Die Regierungen von Neuseeland, Island, Australien, Schweden |
01:25:08 |
und anderen Staaten haben erneuerbare Energie zur Top-Priorität erklärt. |
01:25:15 |
Ich weiß, 80 % unserer verbrauchten Energie stammt aus fossilen Quellen. |
01:25:20 |
Jede Woche gehen allein in China 2 neue Kohlekraftwerke ans Netz. |
01:25:26 |
Doch in Dänemark sah ich einen Prototyp, |
01:25:29 |
der das Kohlendioxid in die Erde und nicht in die Luft pumpt. |
01:25:34 |
Eine Lösung für die Zukunft? Das weiß noch keiner. |
01:25:37 |
Ich sah in Island |
01:25:39 |
ein Kraftwerk, das Erdwärme nutzt: Geothermiestrom. |
01:25:44 |
Ich sah eine Meeresschlange in der Dünung, die die Energie der Wellen |
01:25:49 |
zur Stromproduktion nutzt. |
01:25:52 |
Ich sah Windkraftparks vor der Küste Dänemarks, |
01:25:56 |
die 20 % des Strombedarfs produzieren. |
01:25:58 |
Die USA, China, Indien, Deutschland und Spanien investieren am meisten |
01:26:04 |
in erneuerbare Energien. |
01:26:06 |
Sie schufen schon über 2 1/2 Millionen Jobs. |
01:26:10 |
Wo auf der Erde bläst kein Wind? |
01:26:14 |
Ich sah die Weite der Wüste in der Sonne glühen. |
01:26:18 |
Alles auf der Erde ist verbunden |
01:26:21 |
und die Erde ist verbunden mit der Sonne, ihrer Urquelle der Energie. |
01:26:25 |
Können Menschen nicht Pflanzen imitieren und die Energie einfangen? |
01:26:29 |
Die Sonne gibt der Erde in einer Stunde so viel Energie, |
01:26:34 |
wie die ganze Menschheit in einem Jahr verbraucht. |
01:26:37 |
So lange die Erde existiert, wird Sonnenenergie nicht knapp werden. |
01:26:42 |
Wir müssen nur aufhören, in die Erde zu bohren, und zum Himmel schauen. |
01:26:47 |
Wir müssen nur lernen, die Sonne zu nutzen. |
01:26:50 |
All dies sind nur Beispiele, |
01:26:52 |
doch sie stehen für ein neues Bewusstsein. |
01:26:55 |
Sie sind Wegweiser zu einem neuen Abenteuer |
01:26:58 |
der Menschheit auf der Grundlage von Maßhalten, Intelligenz und Teilen. |
01:27:18 |
Es wird Zeit, sich entgegenzukommen. |
01:27:22 |
Es ist nicht wichtig was verschwunden ist, |
01:27:26 |
sondern was noch bleibt. |
01:27:30 |
Wir haben weltweit immer noch die Hälfte der Wälder, |
01:27:33 |
Tausende von Gletschern, Flüssen und Seen und Tausende lebendige Arten. |
01:27:42 |
Wir wissen heute, dass es Lösungen gibt. |
01:27:46 |
Wir alle haben die Macht, diesen Trend umzukehren. |
01:27:51 |
Worauf warten wir also noch? |
01:28:21 |
Wir alle schreiben, wie die Geschichte weitergeht. |
01:28:27 |
Gemeinsam! |